Shoppen am Abend: Herbstnacht in Rüttenscheid
Während andernorts die Geschäfte ihre Türen schlossen, drehten die Rüttenscheider Einzelhändler noch einmal richtig auf: Am Freitag hatten sie zur ersten Herbstnacht geladen.
Bis 22 Uhr konnte eingekauft, gebummelt, gestaunt, genossen und verweilt werden: Mehr als 70 Prozent der Geschäfte hatten an diesem Abend ihre Geschäfte länger geöffnet und lockten die Kunden mit Aktionen, Rabatten, Feiern und Musik an.
"Bislang habe ich nur mit einigen Geschäftsleuten gesprochen, aber die waren mit der Veranstaltung zufrieden", resümierte Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) auf Anfrage des Süd-Anzeigers. Er persönlich hätte sich allerdings noch mehr Menschen auf den Straßen gewünscht. Aber er wisse auch, dass es mehrere Parallelveranstaltungen gegeben habe und sich neue Veranstaltungen wie die Herbstnacht erst einmal etablieren müssten.
Händler zeigten Einfallsreichtum
Krane lobte das Engagement der Händler: "Es gab bestimmt 15 bis 20 verschiedene Aktionen, die waren sehr vielfältig." Tatsächlich kamen die Kunden in den Genuss von Rabattaktionen, Gewinnspielen und Aktivitäten. So konnten Interessierte bei Hörsysteme Wessling Hörgeräte mit moderner Siemens-Technologie testen, ihre Fingerfertigkeit bei einem Schmuck-Workshop unter Beweis stellen oder an einer Ausstellungseröffnung teilnehmen. In fast allen Geschäften wurden die Besucher mit kleinen Leckereien, einem Glas Sekt oder Bier verwöhnt. Die Zeit des Verzehrs wurde genutzt, um ins Gespräch zu kommen und den Stammkunden für ihre Treue zu danken.
Auch Musik spielte eine große Rolle bei der Herbstnacht. Bigbandsound mit dem Ruhr Sound Orchester, Jazz mit den "Friends of Dixiland", lateinamerikanische Klänge mit "Sol Mayor" oder französische Lieder mit "Mon Pote" ließen die Besucher innehalten und die Ohren spitzen.
Vier lange Freitage pro Jahr in Rüttenscheid
"Die Idee zu dem langen Freitag stammt nicht von der Interessengemeinschaft, sondern wurde in einer Arbeitsgruppe der Einzelhändler erarbeitet", sagte Krane. Demnach sollen vier lange Freitage, einer zu jeder Jahreszeit, angeboten werden. Termine sind der 1. April (Frühlingsnacht), 1. Juni (Sommernacht), 1. September (Herbstnacht) und 1. Dezember (Winternacht). Dies war jetzt die zweite Veranstaltung, nachdem die erste im Juni "total verregnet ins Wasser gefallen ist", wie der IGR-Vorsitzende erklärte. Die Arbeitsgruppe hat sich darauf geeinigt, mindestens vier lange Freitage durchzuführen, bevor über die Fortsetzung diskutiert wird. "Wir probieren verschiedene Dinge aus", so Krane, auch vor dem Hintergrund, dass die Gewerkschaft Ver.di bekanntlich eine Klagewelle gegen verkaufsoffene Sonntage gestartet hat. Dennoch lassen sich die Rüttenscheider Einzelhändler auch dadurch nicht verunsichern. "Für Dezember ist noch ein verkaufsoffener Sonntag geplant, damit befasst sich im Herbst der Rat der Stadt Essen", so der IGR-Vorsitzende.
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