Alte Zeche legen Samstag eine Extraschicht ein
Am 6. Juli leistet das Ruhrgebiet eine Extraschicht, und im Essener Norden sind zwei Spielorte dabei: Zollverein mit Ruhr Museum und Zeche Carl. Eigentlich sind es drei, denn auf dem Carl-Gelände macht auch das Maschinenhaus mit. Ab 18 Uhr gibt es Aktionen vielerlei Art, Live-Musik und mehr. Ein Ticket gilt für alle und für den öffentlichen Nahverkehr sowie die Shuttlebusse ebenso.
Mit zwei Neuigkeiten will man am Ruhr Museum das Interesse der Besucher anfachen. Unter dem Motto „Kohle.Feuer.Stahl“ schmieden Thomas Mantowski und Christian Kaufmann von 18 bis 24 Uhr Schlägel und Eisen vor dem Kunstschacht an der Bullmannaue 22. Vorführungen des alten Handwerks kennt man in Essen vom Halbachhammer und soll es künftig im Deilbachtal geben.
Schmiedevorführung
Theo Grütter, Direktor des Ruhr Museums, ist glücklich über die Gelegenheit, zur Extraschicht ein feuriges Zeichen setzen zu können. Drei Ambosse werden aufgeboten. „Einzigartig im Ruhrgebiet“, nennt Grütter die Vorführung. Übrigens soll die Aktion zum Zechenfest Ende September wiederholt werden.
Möglich macht das ein gemeinsames Projekt von Ruhr Museum, Thomas Rothers Kunstschacht und EABG (Essener Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft). Mitarbeiter der letzteren haben die historische Schmiede vor dem Kunstschacht betriebsbereit gemacht, andere bewirten drinnen im Café Kohle die Extraschicht-Besucher.
Von 19 bis 23 Uhr starten jede halbe Stunde Führungen durch Dauer- und Sonderausstellung im Ruhr Museum.
Die zweite Neuigkeit zur Extraschicht beginnt um 22 Uhr, wenn im Erich-Brost-Pavillon auf der Kohlenwäsche ein Duo aus DJ Don Cholo und VJ Blausand für Musik und Videos sorgt. Zugleich bietet Wolfram Lenssens Lichtin-stallation einen Hingucker aus Nah und Fern - allen, die vom Pavillon die Aussicht über das Ruhrgebiet genießen und allen, die an weit entferten Punkten das gleiche tun.
"Sinn und Unsinn"
Auf dem Zollverein-Gelände finden die Besucher ferner unter dem Motto „Sinn und Unsinn“ zum Beispiel Autos, die auf Schienen fahren, eine Maschine, die Buchstaben aus Sand formt, Poetry Slam und Führungen.
Der Eintritt ist nur möglich mit dem ExtraSchicht-Ticket. Das gibt es an allen Spielorten und kostet pro Person 18 Euro. Die Karten gelten nicht nur für sämtliche Extraschicht-Spielorte, sondern auch für die Verkehrsmittel des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) sowie die Shuttle-Busse.
Bleibt jetzt nur noch zu hoffen, dass angesichts der Wetterbesserung und wohl entsprechend hoher Besucherzahlen die Shuttle-Busse in diesem Jahr ausreichen.
Zeche Carl und Maschinenhaus
Auf dem Gelände der Zeche Carl treffen sich heute ab 18 Uhr zur Extraschicht Kreative und Künstler für Musik (Foto: Fee Badenius), Performances, Installationen und Mitmachaktionen. Es gibt Physical Theatre, Streetart-Workshops, Klanginstallationen, Drei-Seiten-Fußball, Führungen und mehr.
„Backsteinbunt“ lautet das Motto auf der Zeche Carl und im benachbarten Maschinenhaus an der Wilhelm-Nieswandt-Allee 100. Neben Fee Badenius, die für die Sparte Folk zuständig ist, treten auf: Familie Staub (Dreckspop), Easy Snappers (Ska), 2 Kilos & More (Electronic-Ambient & Visuals), Bondage & Kleist (Electronica & Visuals). Manuel Schmitt und das Fjellfräss Ensemble zeigen den Besuchern die Vielfalt des Physical Theatre in einer Performance.
Drei-Seiten-Fußball
Für Sound, Licht und Objekte sorgen: Ursula Meyer, Aaron St., Rosh Zeeba, St Kirchhoff, Mr. Maribel, Mark Schulte,BLD & Nuna, Oscar Ledesma, Julius Gabriel, Simon Camatta, Joscha Hendricksen, Jonas Wüstefeld, Nora Schlebusch und Dominik Krolikowski.
Bei Gästeführungen können Interessenten sich die frisch renovierte Zeche Carl erläutern lassen. Wer es sportlicher mag, ist beim Drei-Seiten-Fußball willkommen, denn nicht nur zuschauen, sondern mitmachen ist angesagt. Drei Mannschaften treten gleichzeitig gegeneinander an, wobei es immer wieder neue Paarbildungen gibt: Spontan tun sich zwei Teams gegen das dritte zusammen.
Die Nacht klingt aus mit einer Party bis ‚in die Puppen‘.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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