Änderungen im Gesundheitswesen – das erwartet die Patienten 2020
Mit dem neuen Jahr gibt es auch eine Reihe von Änderungen im Gesundheitswesen. Es wird einiges anders für die Patienten und manches wird nicht allen so gut gefallen. Apps, die der Arzt wie ein Medikament verschreiben kann, gehören zu den Änderungen im Gesundheitswesen. Auch die Sprechstunde via Videoübertragung und die elektronische Krankschreibung kommen in diesem Jahr auf die Patienten zu. Für den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), sind die Änderungen im Gesundheitswesen sogar eine „Weltpremiere“.
Die digitale Offensive
Die Änderungen im Gesundheitswesen sind vor allem eines: eine digitale Offensive. So können Ärzte beispielsweise ein Tagebuch für Diabetiker, was es als App gibt, wie ein Medikament verschreiben. Zuvor muss allerdings das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Sicherheit sowie die Qualität der Anwendung überprüfen. Erst danach kann die Kasse die Kosten übernehmen, und zwar auch nur vorläufig. Für die Grünen stellt das ein Problem dar, denn es fehlt die Rechtsverordnung und die Ärzte werden mit Sicherheit eher „reserviert“ auf das Angebot reagieren. Sprechstunde im Internet ist eine der weiteren Änderungen im Gesundheitswesen. 2020 ist es den Ärzten erlaubt, Patienten in der Videosprechstunde zu informieren. Schon seit Oktober 2019 bekommt die Ärzte, die diese Art von Sprechstunde anbieten, eine sogenannte Anschubfinanzierung. Die Sprechstunde via Video ist vor allem für Patienten gedacht, die einen zu langen Anfahrtsweg haben oder die eine Routinekontrolle beispielsweise nach einer OP benötigen.
Rezepte jetzt auch elektronisch
Zu den Änderungen im Gesundheitswesen gehört zudem das Ende der „Zettelwirtschaft“. Gemeint sind damit die Rezepte und die Krankschreibung. Beide sollen durch eine elektronische Variante ersetzt werden. Es laufen bereits erste Pilotprojekte. Bevor das elektronische Rezept tatsächlich kommt, ist es noch ein sehr weiter Weg, die Ärzte und Apotheker sowie die Krankenkassen müssen sich noch mit den entsprechenden Verträgen und Verordnungen anpassen. Zudem muss die sogenannte Telematik Infrastruktur im Gesundheitswesen die technischen Bedingungen prüfen. Hier macht der Minister Druck, diese Änderungen im Gesundheitswesen müssen bis spätestens Ende Juni erledigt sein. Aktuell arbeiten die Apotheken an einer einheitlichen App. Pflicht wird diese Form des Rezepts aber nicht. Nach wie vor werden ganz normale Rezepte aus Papier angenommen.
Die neue Patientenakte – eine umstrittene Änderung im Gesundheitswesen
Mit der digitalen Patientenakte erreichen die Änderungen im Gesundheitswesen ihren Höhepunkt. Ab 2021 sollen alle gesetzlich Krankenversicherten eine solche Akte bekommen. Dort sind Diagnosen und Befunde, Arztbriefe und Impfungen abgelegt, jedoch nur, wenn der Patient das ausdrücklich wünscht. Nur der Patient entscheidet, wer einen Zugriff auf seine Daten bekommt und welche Informationen in der Akte gespeichert werden. Der Patient hat ebenfalls das letzte Wort bei der Löschung der Daten. Ärzte, die sich weigern, elektronische Patientendaten anzulegen, müssen mit Abzügen beim Honorar leben.
Fazit
Seit dem 2. Januar 2020 gibt es bereits Neuerungen wie den ärztlichen Bereitschaftsdienst, der unter der Rufnummer 116117 rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche erreichbar ist. Der Anrufer kann nach einer Ansage vom Band wählen, ob er einen Termin bei einem Arzt möchte oder ob er ärztliche Hilfe braucht. Mit diesem Bereitschaftsdienst hofft der Gesundheitsminister, die Notaufnahmen der Krankenhäuser sowie die Notärzte zu entlasten. Gedacht ist der Dienst vor allem für die Zeiten, in denen die Praxen geschlossen sind.
News von nachrichten-heute.net
Autor:Thomas Muller aus Essen-Nord |
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