Zollvereins grüner Schatten soll ins Bewusstsein rücken

Die Kleinzeche Mittendrin am Reiherhof Liefke lockte im letzten Jahr die Aufmerksamkeit von Besuchern - und wohl auch von Anwohnern - auf den sogenannten grünen Schatten Zollvereins. | Foto: Debus-Gohl
  • Die Kleinzeche Mittendrin am Reiherhof Liefke lockte im letzten Jahr die Aufmerksamkeit von Besuchern - und wohl auch von Anwohnern - auf den sogenannten grünen Schatten Zollvereins.
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Das Wort vom „grünen Schatten Zollverein“ machte im letzten Jahr erstmalig die Runde. Wirklich bekannt dürfte es noch nicht sein, aber ein Stück bekannter ist es seit der Katernberg-Konferenz.

Dort war Andre Dekker zu Gast. Der Mann von der niederländischen Künstlergruppe Observatorium fand, da letzter auf der Tagesordnungs, nicht mehr ganz so viele Zuhörer. Aber während er sprach, verließ niemand die Lohnhalle im Triple Z, denn der Gast aus dem Nachbarland machte in lockerer, humorvoller Weise deutlich, welchen Schatz die Anwohner aus dem Bezirk Zollverein unmittelbar neben Zollverein haben.
Den grünen Schatten nämlich. Grün, weil er Wald und Wiesen beinhaltet, die nördlich der Köln-Mindener-Straße liegen. Schatten, weil der Gesamtumriss in etwa dem des Welterbes entspricht, dieses also quasi einen Schatten wirft. Man spricht auch von den zwei Schmetterlingsflügeln.

Projekt wird am Welterbetag vorgestellt

Zollverein ist längst verankert im Bewusstsein vieler Menschen auch von weither, die benachbarten Grünflächen dagegen sind auch vielen Essenern unbekannt. Das will Observatorium ändern und soll es im Auftrag von Urbane Künste Ruhr bzw. der Stiftung Zollverein tun. Ändern kann man es mit Kunstprojekten, wie der Kleinzeche Mittendrin, die Ende 2013 die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Nahe am Reiterhof Liefke machte sie auch bewusst, dass, wie Observatorium es formuliert, „der Boden das A und O des Ruhrgebietes ist“. Nach Stark­regen soff die Zeche nämlich ab - ein auch auf der anderen Seite der Bahnlinie nicht unbekanntes Phänomen.
Wie aber kann der Bekanntheitsgrad des grünen Schattens weiter gesteigert werden? Welche Verbindungen könnte man zum Welterbe ziehen? Daran arbeiten die Niederländer. Projekte vorstellen wollen sie Ende Mai bei einer Akademie auf Schacht XII in Halle 2. Tipps von Anwohnern sind dabei sehr erwünscht.

Einer breiteren Öffentlichkeit wird das alles am 1. Juni präsentiert, dem Welterbetag. Damit künftig wesentlich mehr der über 1,5 Millionen jährlichen Zollvereinbesucher mal über die Kokerei hinaus denken - und hinaus gehen in den grünen Schatten.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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