„We will rock you!“: Stadthafenschule nimmt an Bildungsprojekt des Aalto Theaters teil
Seit November bekommen 18 Kinder aus dem Offenen Ganztag der Stadthafenschule jeden Freitag Besuch von Nour Eldesouki und Marina Dzhigauri. Dann wird es laut in der Turnhalle: Aus dem Schallplattenspieler tönt die Musik der Gruppe Queen, und es wird kräftig getanzt und geprobt. Die Stadthafen-Schule ist nämlich eine von fünf aus Essen, die am Education-Projekt „Queeny“ des Aalto Ballett teilnehmen.
An diesem Freitag ist sogar noch ein Besucher mehr gekommen: Ben Van Cauwenbergh, Ballettintendant am Aalto Theater. Er war es, der die Idee zum Bildungsprojekt „Queeny“ hatte und für das Konzept sowie die Choreographie verantwortlich ist. Heute schaut er, wie sich seine jungen Schützlinge - allesamt aus der dritten oder vierten Klasse - in der letzten Zeit entwickelt haben. Doch der Aalto-Intendant steht nicht nur am Rand! Er macht fleißig mit, scherzt, korrigiert und motiviert die Kinder mit seiner unvergleichlichen und einnehmenden Art - ein echter Bühnenprofi.
Proben für das Tanzstück laufen
„Queeny ist sozusagen die kleine Schwester des Stücks ‚Tanzhommage an Queen‘, das seit 2009 sehr erfolgreich am Aalto Theater läuft,“ erklärt Erzieherin Susanne Glunz-Paß. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass die Vogelheimer Grundschule eine der auserwählten ist, die sich an dem Bildungsprojekt beteiligen. „Darauf sind wir mächtig stolz“, gibt sie zu, „und den Kindern macht es eine Menge Spaß. Ständig fragen sie mich schon am Anfang der Woche: ‚Ist Freitag wieder Probe?‘“
Die Idee ist nicht, alle Kinder zu Tänzern zu machen, es soll für sie eine neue Erfahrung sein. „Das Theater ist etwas Besonderes. Es geht darum, in eine neue Welt hineinzuschauen und das Theater kennenzulernen. Das Schöne ist, dass wir sogar drei Vorstellungen im Aalto machen werden“, erklärt der Ballettintendant, nachdem er zuvor einem seiner Schützlinge den Schnürsenkel zugebunden hat. Dann ist er schon wieder mitten unter den Kindern, die die Bewegungsabläufe üben, auf Ansage kreuz und quer durch die Turnhalle flitzen oder wild herumtollen.
Premiere am 24. Mai im Aalto Theater
„Die Kinder sind sehr verschieden. Manche lernen schnell und manche langsamer, aber für alle ist es gut und sie alle machen jedes Mal kleine Schritte zum Erfolg“, weiß Marina Dzhigauri, die den ägyptischen Tänzer Nour Eldesouki, der seit 2010 zur Aalto-Ballettcompagnie gehört, beim Training unterstützt. Die milde Strenge der Trainer kennen die Kleinen bereits - ohne Disziplin geht nichts. „Ihr müsst euch mehr konzentrieren! Im Laufe der Zeit baut ihr etwas ab“, ermahnt Eldesouki seine, nach über einer Stunde Training verständlicherweise etwas müde, Tanztruppe.
Lisa und Romina haben schon etwas Vorerfahrung. Bereits seit drei Jahren tanzen sie. „Wir sind auch in einem Kurs gewesen. Wir tanzen Hip-Hop“, rufen Elly und Mary. Die restlichen Kids versammeln sich am Ausgang der Turnhalle - das Training ist vorbei. Und wie war es? „Das macht richtig Spaß!“, tönt es aus den Mündern von Siar, Anesa, Lea, Fatma, Defne, Sevhur, Mary, Yuki, Felix, Rabia, Alexandra und Elma fast gleichzeitig.
Bloß zwei Proben wird es zusammen mit den Kids der anderen Schulen, Schülern des Fachbereichs Tanz des Gymnasiums in Werden und einigen der Tänzer aus der Hommage an Queen geben, bevor die kleine Schwester am 24. Mai Premiere feiert. „Nur die letzten zwei Tage zusammen zu proben, das ist nicht viel Zeit“, bekennt auch Ben Van Cauwenbergh. Doch er ist sich sicher, dass die Kinder das schaffen werden und dem Publikum eine „Queeny“-Show bieten, die sich der großen Bühne im Aalto Theater als würdig erweist und die Zuschauer begeistern wird. Und das nicht nur bei der Premiere, sondern auch bei den zwei weiteren Vorstellungen am 2. und 12. Juni.
Tickets gibt es auf der Internetpräsenz www.aalto-ballett-theater.de.
Autor:Nina Sikora aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.