Türen auf für die Maus - auf Zollverein
„Unter Tage erkennt man die Funktion der Beschäftigten an der Farbe ihres Helms“, erklärt Gustav Heckl. Der siebenjährige Jakob und fünf weitere Mausfans lauschen gespannt. Um Nagetiere geht es beim Türöffnertag auf Zollverein in Essen nicht, dafür aber um Bergbau und alles, was dazu gehört.
Gelb steht für den normalen Bergarbeiter, Grün für den Azubi. Rote Helme kennzeichnen Sicherheitsbeauftragte, blaue tragen die Techniker und den Vorarbeiter oder Steiger kann man schon von Weitem an der weißen Farbe erkennen, lernen die Kids bereits zu Beginn des Zechenparcours.
Waschen, Sieben und Fördern
„Heute haben wir aber nur Gelb und Grün“, Heckl steckt schon mitten in der Ausrüstung seiner neuen Bergbau-Crew. Rein in die Kittel, die passenden Arbeitshandschuhe herausgesucht und auch die Grubenlampe darf selbstredend nicht fehlen. Dann geht es im imaginären Förderkorb „unter Tage“. Und das ist eine ganz schön beschwerliche, weil enge und ruckelige Fahrt.
Hier muss das „schwarze Gold“ gewaschen, gesiebt und gefördert werden. Auch mit schwerem Gerät bekommen es die Arbeiter zu tun, etwa mit dem Presslufthammer. „Den müsst ihr immer nach unten halten und vor allem mit zwei Händen arbeiten“, bemüht sich Heckl, Arbeitsunfälle zu verhüten. Auch der sechsjährige Dominic, der mit seinem Vater extra aus Recklinghausen zum Maus-Tag in Essen angereist ist, versucht sich an der Aufgabe und macht dabei schon eine richtig gute Figur.
Maus war nicht dabei, aber der Maulwurf
Insgesamt hatten sich bereits 1.200 Kinder im Vorfeld zu den diversen Angeboten - neben Kurzführungen etwa der Bau eines Stollens, Experimentieren im Kokereilabor, Erhitzen von Steinkohle im Koksofen, dem Aufschütten einer Halde oder dem Filzen von Mäusen in der Werkstatt - angemeldet, mehrere hundert sind noch spontan zum zweiten Türöffnertag auf Zollverein hinzugestoßen. Schon mittags waren alle Parkplätze rund um das Gelände voll. Nur die Maus hat es nicht persönlich nach Essen geschafft. Mit ihrem Freund, dem Maulwurf, wurde sie aber würdig unter der Erdoberfläche vertreten.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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