Theater gegen Diskriminierung - RWE, AWO-Fanprojekt und Schauspiel kooperieren

Sind gespannt auf das Ergebnis: RWE-Geschäftsführer Michael Welling, Claudia Wilhelm (AWO-Fanprojekt) und Projektleiter Marc-Oliver Krampe (vorne, von links). Hinten zu sehen: Trainer Waldemar Wrobel und Teammanager Damian Jamro.
  • Sind gespannt auf das Ergebnis: RWE-Geschäftsführer Michael Welling, Claudia Wilhelm (AWO-Fanprojekt) und Projektleiter Marc-Oliver Krampe (vorne, von links). Hinten zu sehen: Trainer Waldemar Wrobel und Teammanager Damian Jamro.
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Fußball und Theater sind keine zwei verschiedenen Paar Schuhe - und das nicht nur, wenn schlitzohrige Stürmer Wochenende für Wochenende mehr oder minder theatralisch durch die Sechzehner des Landes segeln...

Geschauspielert wird nicht dem Platz, sondern auf der Bühne. Die Rot-Weissen halten sich dran und sind jetzt, zusammen mit dem AWO-Fanprojekt, eine Kooperation mit dem Schauspiel Essen eingegangen.

„Balls - Fußball ist unser Leben“ ist der Arbeitstitel dieser Partnerschaft, an deren Ende ein multimediales Projekt rund um Zusammenhalt, Leidenschaft und Ausgrenzung im Fußball stehen soll.

Eine wichtige Frage, die die Macher mit dem fertigen Stück erörtern möchten, lautet: Wie steht es um das Thema Homosexualität im Fußball? „Die Fußballszene ist diesbezüglich eine eher konservative, wohl aber auch eine mit Eröffnungserscheinungen“, hält Projektleiter Marc-Oliver Krampe fest. Diesen Eindruck kann Claudia Wilhelm vom Fanprojekt, zumindest anhand des Feedbacks aus der rot-weissen Fanszene, bestätigen: „Für unsere Fans ist Homosexualität kein Problem.“ Seit 15 Jahren mache sich das AWO-Fanprojekt gegen Rassismus und Sexismus im Stadion stark.

Doch nicht bei allen Stadiengängern kommen diese Botschaften an. „Wir stellen uns deutlich gegen jedwede Diskriminierung“, betont RWE-Geschäftsführer Michael Welling deshalb nochmals. Die Kooperation zu „Balls“ ist Ausdruck dieser Haltung.

Es ist aber auch der experimentelle Charakter des Projektes, den die Verantwortlichen an der Hafenstraße reizvoll finden. „Ich bin auf das Ergebnis sehr gespannt“, bekennt Welling. Noch kann sich scheinbar niemand so richtig vorstellen, wie das fertige Stück ausschauen wird. Trainer Waldemar Wrobel, der mit Abläufen aus seinem Trainingsprogramm einen Beitrag zur Choreographie leisten wird, weiß noch nicht so recht, was auf ihn zukommt: „Ich lasse mich überraschen.“ Vieles wird erst im Prozess entstehen. „Improvisation wird eine Rolle spielen“, bestätigt Krampe.

Zum Inhalt lässt sich zumindest folgendes sagen: In „Balls“ wird „eine bunte Truppe“, bestehend aus sowohl hetero- als auch homosexuellen Fußballfans, von ihren Erlebnissen berichten, begleitet werden die Laiendarsteller von zwei professionellen Schauspielern, Videoinstallationen, Fangesängen und anderen musikalischen Einlagen sowie einigen Versatzstücken aus Wissenschaft, Wirtschaft und Popkultur.

Eine außergewöhnliche und zugleich wagemutige Mischung. Uraufgeführt wird "Balls" am 19. Juni in der Casa.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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