Tanz auf dem Vulkan
Ich tanz auf dem Vulkan
und der Countdown läuft.
Ich schaue auf die Straße,
wo der Hartzer säuft,
wo das Kind trägt schlechte Schuhe,
wo man niemals kann in Ruhe
Richtung Hoffnung schaun.
Ich tanz auf dem Vulkan
und das Messer fliegt.
Ich schau in tote Augen,
seh, wie’s Böse siegt,
seh, dass kaum mehr was verbindet,
seh, dass Zuversicht verschwindet
und es heißer wird.
Ich tanz auf dem Vulkan
und die Musik fehlt.
Es tanzen alle Menschen,
ich seh nichts, was zählt.
Ich seh Unrecht, Macht und Kranke,
ich seh Wahnsinn ohne Schranke,
weiß, das geht nicht gut.
Ich tanz auf dem Vulkan
Richtung Overkill.
Ich spür, es geht nicht weiter,
spür, ich sterbe still,
spür, dass ich doch sollte schreien,
spür, ich sollte mich befreien
weil das Magma tobt.
Ich wein auf dem Vulkan,
Lava tritt ans Licht,
ich will mit Tränen löschen,
nur man sieht mich nicht.
Nur wenn viele endlich weinen,
nur wenn Tränen sich vereinen,
kommt ein Rettungsboot.
Ich tanz auf dem Vulkan
Blut und Lava quillt,
ich schaue auf die Straße,
seh ein Horrorbild,
seh hier keinen ohne Leiden,
seh nur die, die gern verschweigen
und zum Tanz verführn.
©
Autor:Susanne Demmer aus Essen-Nord |
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