Spiel'12 - 30 Jahre Spielemesse in Essen
Spiel'12 in Essen - 17. - 21. Oktober 2012
Heute vor einer Woche endete nach 4 verspielten Tagen die Spiel'12 in den Essener Messehallen. Insgesamt 149.000 Spielbegeisterte, Facheinkäufer und Lizenznehmer aus aller Welt hat der Veranstalter (Friedrich Merz Verlag) gezählt. Ich war einer dieser Spielbegeisterten und von Beginn an dabei. Einer der 5000 statt der erwarteten 700 in der Volkshochschule am Essener Hauptbahnhof 1983 und auch 2007 beim 25jährigen Jubiläum. Durch Zufall habe ich damals eines der Plakate von 1984 in die Hände bekommen. Wie ich in diesem Jahr auf der Pressekonferenz erfuhr, ist es das erste offizielle Plakat dieses Spielefests, wie die Spiel damals noch hieß.
Am Vortag der Messe findet die obligatorische Pressekonferenz statt. Dominque Metzler informierte über die Neuheiten und Trends und die Fachgruppe Spiel, vertreten durch ihren Vorsitzenden Hermann Hutter, zog eine positive 10-Jahres-Bilanz der Exportentwicklung bei Spielen. Unter den Zuhörern auch viele Autoren und Verlagsvertreter. Die Preisträger des Deutschen SpielPreises wurden geehrt. Zum ersten Mal gewann eine Familie beide Preise. Inka und Markus Brand den Hauptpreis und ihre Kinder Emely und Lukas den KinderspielePreis. Für die Kids überreichte Dominique Metzler T-Shirts mit den Namen und dem Cover des Spiels Mogel Motte. Im Anschluss öffnet die Neuheiten-Schau ihre Pforten und die Verlage präsentieren ihre Neuheiten.
Von Funk und Fernsehen umlagert natürlich die Preisträger des Deutschen Spielepreises. Auch Autor Wolfgang Kramer, der am Abend für sein Lebenswerk geehrt wurde, erklärte sein neues Werk "Die Paläste von Carrara", das er wieder zusammen mit Co-Autor Michael Kiesling entwickelt hat und beim Hans-im-Glück Verlag erscheint. Frau Uschi, die alle seine Spiele testet, wie sie mir erzählte, machte fleißig Fotos von ihrem Gatten. Ravensburger präsentierte ein Familienspiel zum Erfolg des sprechenden Stifts "tiptoi" "Wettstreit im Hexenwald". Auch Noris stellte neue Kinderspiele vor, z.B. "Beeren klau'n" von Jacques Zeimet in ansprechender Ausstattung. Flagschiff bei Kosmos das erste Spiel von Grafiker Michael Menzel "Die Legenden von Andor". Auf meine Frage, ob er jetzt fleißig neue Module erfinden wird, antwortete er: "Eigendlich zeichne ich ja lieber!" Im Anschluss hatte Amigo zum 15jährigen Jubiläum von "Bohnanza" zum Tortenessen geladen. Und direkt gegenüber stellte Zoch seine Neuheiten vor. Unter anderem das Geschichkeitsspiel "Riff Raff".
Am Abend dann die Verleihung des Spielepreises. Der Zufall wollte es, dass ich mit Michael Blumöhr an einem Tisch sass, der auch zum 30. Mal auf der Spiel zu Gast ist. Nach der Verleihung der Essener Feder für das Spiel Grimoria durch die Stadt Essen schon wieder ein Torte. Überreicht von der Messe an Frau Geu und Frau Metzler für 30 Jahre Spiel in Essen. Nach der Verleihung der Preise für die Plätze 4 - 10 bat Dominique Metzler Bernd Brunnhofer vom Hans-im-Glück Verlag mit allen anwesenden MitarbeiterInnen auf die Bühne. Bernd ist ja auch einer derjenigen, die 30 Jahre Spiel mit erlebt haben. Zur ersten Messe war er mit wenigen Exemplaren seines Spiels "Dodge City" angereist und erzählte, dass er ruckzuck alle verkaufen konnte - 1 DM unter den eigenen Herstellungskosten. Inzwischen ist der Hans-im-Glück Verlag ein Garant für hervorragende Spiele, so auch das Spiel "Hawaii" (Platz 3 beim Deutschen Spielepreis 2012). Für "Trajan" (Ammonit Spiele) erhielt Autor Stefan Feld Urkunde und Preis für Platz 2. Ja und dann kamen die "Brand-Festspiele". Inka erzählte, dass sie und Markus sich über die schriftliche Benachrichtigung des Merz-Verlages sehr gefreut haben, dass ihr Spiel "Village" (eggertspiele/Pegasus) den Deutschen SpielePreis 2012 gewonnen hat. Dann entdeckte sie noch einen zweiten Umschlag. Die Kinder Emely und Lukas hatten für ihr Kartenspiel "Mogel Motte" (Drei Magier Spiele) den Deutschen KinderspielePreis 2012 gewonnen. Im letzten Jahr standen sie noch auf der Bühne und nahmen ihn für "Monsterfalle" (KOSMOS) in Empfang. "Ein Abend mal ohne die Kinder", sagte Inka. Doch in diesem Jahr saßen alle stolz am Tisch und freuten sich über die Auszeichnungen. "Warum immer nur unsere Eltern. Da sind wir auf unser Zimmer gegangen und haben mal schnell selbst ein Spiel erfunden!" berichtete Emely stolz. Doch das sollte nicht das letzte Highlight des Abends gewesen sein. Wolfgang Kramer, in diesem Jahr 70 Jahre alte geworden, wurde für sein Lebenswerk mit dem "Sonderpreis zum Deutschen SpielePreis 2012" geehrt. Es folgt eine bemerkenswerte Rede von ihm. Er dankte allen, Spieleredakteuren, Verlagsvertretern, den vielen Testern - allen voran seine Frau Uschi - und uns Spielern. Ohne all diese würde er heute nicht hier stehen. Ich erinnere mich noch gut an sein "Heimlich & Co.", das ich 1984 beim Perlhuhn Verlag in der VHS in Essen kennen und lieben lernte.
Am nächsten Morgen dann Eröffnung der Messe für alle. Und am Eingang die Wichtel der Spielbox. Vorne weg "Riemi" und am Hans-im-Glück Stand Spielefreund "Claudio". Am Schmidt-Spiele-Stand mit den Erklärbären "Franka" und "Willi" wurden "Die Paläste von Carrara" (Hans-im-Glück) und "Rondo" (Schmidt Spiele) von Dr. Reiner Knizia mit den Hiespielchen getestet. Bei Ravensburger ein Blick auf das tiptoi-Spiel - wieder mit Kopfhörern in einem Extra-Bereich - und eine Partie "10 Tage durch Deutschland" und das alea-Spiel "Saint-Malo". Bei HABA als Großspiel die Neuheit "Nacht der magischen Schatten", bei alea der Prototyp "Bora Bora" und bei Feuerland-Spiele "Terra Mystica". Spielefreund Hartmut hatte in weiser Vorraussicht ein Spiel vorbestellt und so konnten einige Hiespielchen es am Freitag schon mal probespielen. "Cliquen-Abend" nahm wieder fleißig Videos der neuen Spiele auf, z.B. bei Drei Magier Spiele"Der verzauberte Turm" des Autorenpaares Inka und Markus Brand. Ein Besuch bei Abacus darf nicht fehlen. Hartmut spielte eine Partie "Africana" und wir anderen erfreuten uns an der Kartenspielneuheit "Hanabi". Keiner kennt seine eigenen Karten und man muss durch kluges Tippgeben möglichst viele Karten richtig ausspielen und ein Feuerwerk entfachen. Am Spielebus der Herner lernten wir "Noblemen" (Pegasus) - super erklärt - kennen und spielten mit Helmut noch eine Partie "Saint Malo". Zum Schluss für heute noch ein Besuch bei "Weykick" und das neue Minigolf angeschaut.
Das soll für heute genug sein - weitere Eindrücke der Messe und wie unsere Carcassonne-Spieler abgeschnitten haben demnächst hier im lokalkompass.
Autor:Friedel Hoffmann aus Dinslaken |
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