Ein Altenessener "knipst" mit Hingabe
Sichtweisen aus dem Essener Norden
"Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre." An dieses Zitat des französischen Filmregisseurs Robert Bresson wird man erinnert, wenn man mit dem Altenessener Fotografen Josef Heidelbach unterwegs ist, seine Fotografien betrachtet, ihm zuhört, seine Sichtweisen beobachtet.
Fernab von sämtlichen starren Vorgaben "knipst" Josef Heidelbach unermüdlich Fotos "seines" Stadtteils Altenessen. Es gibt keinen Tag, an dem er nicht mit Hingabe und Leidenschaft Momente einfängt, die manchem verborgen bleiben. Das feine Spiel mit Licht und Schatten ist ihm dabei genauso wichtig wie die Darstellungen von brachialen Mülleskalationen. Er nimmt das Glitzern im Dreck wahr, die einzige Blume im Hinterhof, er sieht die nicht beachteten Zigarettenstummelberge unter parkenden Autos auf einer Bundesstraße, er sieht die morbide Dunkelheit, die einen dürstenden Baum umgibt, wenn er in der wohltuenden Sonne vor einem himmelblauen Hintergrund seine längst toten Blätter zu verstecken scheint. Josef "knipst". Er macht sich und uns ein Bild seiner Heimat.
Autor:Susanne Demmer aus Essen-Nord |
3 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.