Rettung für die Kreuzeskirche

Ihre Zukunft dürfte nun doch gesichert sein: Die Kreuzeskirche am Weberplatz prägt das Bild des Stadtbereiches. | Foto: Evangelische Stadtkirche
  • Ihre Zukunft dürfte nun doch gesichert sein: Die Kreuzeskirche am Weberplatz prägt das Bild des Stadtbereiches.
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Sie ist nicht nur die Namensgeberin fürs Kreuzeskirchviertel, sondern in den Sanierungsplänen für diesen Bereich der Nord-City auch der, pardon, größte Brocken. Oder das größte Problem. Doch jetzt ist die Lösung wohl gefunden.
Die Lösung heißt, wie so oft in der nördlichen Innenstadt, Reinhard Wiesemann. Der Gründer von Unperfekthaus und GenerationenKult-Haus engagiert sich mit einem hohen Betrag (700.000 Euro) und monatlichen Mietzahlungen für den Erhalt des stadtbildprägenden Gebäudes.
Das gab die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Altstadt jetzt mit Erleichterung bekannt. Zwar ist erst von einem „entscheidenden Schritt“ die Rede, wenn es darum gehe, eine „tragfähige Allianz“ zum Erhalt der Kirche zu finden. Doch dürfte es sich dabei um einen großen Sprung handeln.

Der Vorsitzende des Presbyteriums der Kirchengemeinde, Pfarrer Steffen Hunder, informierte die anderen Verantwortlichen darüber, dass Reinhard Wiesemann angeboten hat, 500.000 Euro für die Sanierung der Kreuzeskirche bereitzustellen und weitere 200.000 Euro für deren Innengestaltung. Ferner will er einen monatlichen Mietanteil für die Kirche in Höhe von 500 Euro übernehmen, dazu anteilig die Nebenkosten für den laufenden Betrieb.
Das Presbyterium hat - natürlich - akzeptiert. Im Gegenzug und nach Zustimmung des Forum Kreuzeskirche e.V. - bekommen „wir vom Unperfekthaus“, wie Wiesemann es formuliert, „ein Mitnutzungsrecht und werden dort Konzerte, Ausstellungen, Kunstmärkte, Hochzeits-, Geburtstagsfeiern und vieles mehr machen“. Das ergibt beim Nutzungsrecht einen Anteil von 40 Prozent für kulturelle Veranstaltungen. Den anderen Anteil behalten Kirchengemeinde und Forum.

Noch fehlen weitere Mittel, doch nach dem großen Schritt ist die Gemeinde optimistisch. Sobald das Finanzpaket geschnürt ist, wird die Kirche an den Investor Klaus Wolff verkauft, der die Sanierung umsetzt und der Gemeinde ihr ehemaliges Gotteshaus vermietet. Die wiederum kann es anderen Veranstaltern zur Verfügung stellen. Durch Wiesemanns Engagement ist es bereits zum beachtlichen Teil ausgebucht.

Allmählich wird es fast unheimlich, was ein einzelner stemmen kann. Wäre man so auf Denkmäler fixiert, wie früher, würde man Reinhard Wiesemann eines bauen: „Dem Gründer des Unperfekthauses, des GeKu-Hauses, dem Mitbewahrer der Kreuzeskirche usw.“ Denn Wiesemann ist ja noch nicht fertig. An der Rottstraße will das „ClubShaus“ allen Räume bieten, die sich im Unperfekthaus zusammengefunden haben und sich ‚niederlassen‘ wollen. In dies Konzept soll die Kreuzeskirche eingebunden werden. Und das Schönste: Wiesemanns anfangs oft belächelte Unternehmungen werden meistens Erfolge.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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