Parallel zur Welle - Düsseldorfer Künstlerin arbeitet mit Wellpappe - zu sehen in der VHS

Die Düsseldorfer Künstlerin Hyacinta Hovestadt (links im Bild) stellt ihre Kunst noch bis zum 12. Juli in der Neuen Galerie der VHS aus. Ariane Hackstein freut sich, spannende Exponate am Burgplatz zeigen zu können. Fotos: P. de Lanck
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  • Die Düsseldorfer Künstlerin Hyacinta Hovestadt (links im Bild) stellt ihre Kunst noch bis zum 12. Juli in der Neuen Galerie der VHS aus. Ariane Hackstein freut sich, spannende Exponate am Burgplatz zeigen zu können. Fotos: P. de Lanck
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Fast schon organisch sehen sie aus - die Skulpturen aus Wellpappe der Künstlerin Hyacinta Hovestadt, die derzeit in der Neuen Galerie der Volkshochschule am Burgplatz gezeigt werden. Einige erinnern an Muscheln und Meereswesen, andere an Gebilde aus Treibholz, wieder andere ähneln antiken Amphoren.

Die Düsseldorfer Künstlerin hat schon vor über zehn Jahren Wellpappe als Material für sich entdeckt. "Alltagsmaterialien insgesamt interessieren mich", betont sie. "Da könnte man einen zweiten Blick drauf werfen", hat sie sich damals gesagt und seither Schicht für Schicht kunstvolle Gebilde geformt, deren Wirkung sich kaum jemand entziehen kann.
Zur Wellpappe gelangte sie im Bereich Kunstvermittlung: "Damals habe ich mit Kindern großformatig auf Wellpappe gearbeitet. Das Material ist sehr stabil und man kann es auf einen Stuhl gestellt fast wie eine Staffelei nutzen", erklärt Hovestadt.
Beim Zuschneiden der Pappen fiel ihr dann das Besondere auf: die typische wellenförmige Struktur.
"Ich begann damit, Schichten einzeln aufzuzeichnen, mit dem Messer auszuschneiden und mit Holzleim aufeinander zu kleben. Je nachdem, wie man das Messer hält, ob eher senkrecht oder parallel, ergeben sich fast automatisch verschiedene Muster."
Zusätzlich spielt die Künstlerin mit der unterschiedlichen Färbung der einzelnen Pappen, die schließlich in der Schichtung einen holzähnlichen Effekt erzeugt. Es sind fast schon organische Formen, die so entstehen. "Ich beobachte viel in der Natur", ergänzt Hyacinta Hovestadt, die an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster Kunstwissenschaften studiert hat. Dabei ist es ihr wichtig, nicht nur nachzuahmen, sondern ganz eigene Dinge entstehen zu lassen.

Material übernimmt die Leitung

Nicht jeder vorgezeichnete und geplante Entwurf wird letztendlich auch 1:1 umgesetzt. Oftmals entwickeln sich aus Drehungen und Schwüngen ganz andere Objekte. "Dann hat das Material die Leitung übernommen und sich selbstständig gemacht", schmunzelt die Künstlerin.
Präzise geführte Schnitte, genaues Zeichnen und dreidimensionale Planung erfordern Zeit. Oftmals braucht es sogar mehrere Monate, bis eine der großformatigen Skulpturen fertig ist. Die an eine antike Amphore erinnernde Kunstfigur "Drehmoment" ist gerade durch ihren vermeintlichen Zerfall kompliziert. Aufgesprungene Schichten geben den Blick auf ein Material preis, das die Künstlerin auch aus ökologischen Gründen fasziniert. Die Wandskulptur "Exzentrisch" erinnert ihrerseits an eine Wasserpflanze und ermöglicht durch Hohlräume interessante Blickwinkel.
Parallel zur Wellpappe experimentiert Hyacinta Hovestadt auch mit Hohlziegeln, denen sie mit Hammer und Säge Kathedralen oder Grotten entlockt.
Noch bis zum 12. Juli kann man im Glaskubus der Neuen Galerie der VHS so manche "Ent-Deckung" machen - so der Titel der Ausstellung. Geöffnet ist sie montags bis freitags von 9 bis 20.30 Uhr und an den Wochenenden von 9 bis 18 Uhr.

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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