Ludger K. im GOP Comedy Club in Essen
Auch im neuen Jahr ist Ludger K. wieder dabei. Ohne Gäste wäre der Comedy-Club eine One-Man-Show und darum hat sich Ludger in der Szene umgeschaut und drei Kollegen eingeladen. Zusammen mit Achim Knorr, Dagmar Schönleber und Thomas Schneckenberger sorgten er und das GOP für einen kurzweiligen Abend.
In altbewährter Manier hat Ludger K. gestern Abend im GOP Comedy Club seine Zoten gerissen. Selbstverständlich ließ er es sich nicht nehmen, einen kleinen Seitenhieb auf Brüderle und die Dirndl-Debatte auszuteilen "unausgegorene Rohrkrepierer" nennt er die mehr oder minder sinnige Diskussion darüber. Um das ganze abzurunden, liest er noch einen "pikanten Herrenwitz" vor - und die meisten (Männer) lachen tatsächlich. Lance Armstrong wird ebenso wenig verschont wie die FDP im allgemeinen. Er lästert über die französischen Autorenfilme und fragt ganz provokant wie zeitgemäß das Wort "Neger" noch ist. Auch diese Debatte hat die Medien vor einiger Zeit beschäftigt. Neger ist Latein und bedeutet "Schwarzer", "Schwarzer" ist politisch korrekt und so werden Sprachfallen ad absurdum geführt.
Achim Knorr
Er nennt sich selbst Quatschmacher, Musik- und Wortakrobat und war irgendwann auch einmal Musiker und Songwirter. Das kommt ihm in seiner heutigen Rolle als Comedian zugute. Ähnlich wie Heinz Erhardt seinerzeit, verwurschtelt er Worte und Synonyme miteinander. Seine Wortspielereien regen glatt zum Nachdenken an und so kommt der eine oder andere Lacher mit Verzögerung bis zur Bühne: "Weil Magerquark schwer im Magen lag". Er zeigt dem Publikum wie man (theoretisch) auf dem strammen Papier vom Nutella Glas ganze Konzerte trommeln kann. Eine lebende Beat-Box mit Witz und Mut. Er kann einen Ein-Satz-Song genauso heraushauen, wie eine gesungenes Kuchenrezept wobei er Rammstein parodiert. Muss man gesehen haben!
Dagmar Schönleber
die Ostwestfälin,die es nach Köln verschlagen hat, hat mich anfangs nicht so sehr begeistert. Nachdem sie einen Song im Stil der 80er Jahre Prostebewegung zum Besten gegeben hat, wurden ihre Beiträge aber besser. Sie erzählt aus dem Leben pubertierender Jugendlichen und schafft es, deren sprachlichen Eigenarten in ihren eigenen Alltag zu integrieren und damit Burn-Out Patienten zu schocken. Sie hört hin und wendet an. Besonders llustig ist ihre Parodie über den Sing-Sang des Rheinländers im allgemeinen. Der U-Bahn-Fahrer der gelassen reagiert, wenn die Türen versperrt sind ist eine solche Ausnahmesituation, dass sie wirklich komisch damit rüber kommt. Ich denke, da geht noch was.
Thomas Schreckenberger
Kabarettist und Wahlschwabe, also ein Schwabe, der gar kein Schwabe ist. Sprachlich jedenfalls brilliert er im 1-A-Hochdeutsch. Er kann aber auch anders und lässt kein gutes Haar an den Politikern. Er parodiert den Strauss, den Seehofer, den Steuber, den Söder und den Schröder. Und das so orignell, dass man die S-Herren wahrhaftig erkennt. Er kann aber auch Frau Merkel auf die Bühne holen. Mimik und Gestik sind stimmig. Seine politischen Erkenntnisse und Exkursionen sind ebenso witzig wie der Seitenhieb auf die Stars der Volksmusik "Volksmusik ist das Schweigen der Lämmer in Trachtenklamotten." Schreckenberger nimmt sich der neuen Medien an und bezeichnet das Smartphone als einen Körperteil, damit hat er in vielen Fällen sicher nicht unrecht.
Er lässt bekannte Märchen von bekannten Persönlichkeiten wie Biolek, Karl Lagerfeld oder Klaus Kinski "erzählen". Schreckenberger ist eine multiple Persönlichkeit mit scharfem Verstand und einer wunderbaren Beobachtungsgabe. Mehr davon!
Es war mal wieder kurzweilig, lustig, unterhaltsam. Zum Schluss sang das Publikum "No Women in Kray" - der Song, der inzwischen zum COmedy-Club gehört, wie Ludger K. selbst.
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Autor:Beatrix Gutmann aus Essen-Süd |
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