Komödie mit Starbesetzung - Frau Müller muss weg im Theater im Rathaus

9Bilder

Fünf Elternvertreter einer vierten Grundschulklasse haben die Lehrerin Frau Müller um eine Unterredung gebeten. Sie wollen ihr sagen, was sie von ihr halten: Nämlich NICHTS.

Mütter wie Väter sind sich einig: Nicht die eigenen Sprösslinge sind Schuld an dem miserablen Leistungsstand der Klasse, sondern allein die unfähige Lehrerin. Deshalb heißt die Parole: Frau Müller muss weg. Und zwar so schnell wie möglich! Die Viertklässler sollen mit einer anderen Klassenlehrerin noch eine Chance haben, den Wechsel ans Gymnasium zu schaffen.

Sachlich und fair soll das Gespräch geführt werden – das haben die Eltern sich vor-genommen. Aber schon nach kurzer Zeit spielt Objektivität keine Rolle mehr und es geht ans Eingemachte: Vorwürfe, Beleidigungen, Beschimpfungen bringen die Stimmung auf den Nullpunkt. Unverrückbar vertreten die ehrgeizigen Eltern die Überzeugung, dass ihre eigenen Kinder ganz besonders begabte Persönlichkeiten sind, die zwar ab und zu spezieller Förderung bedürfen, aber jede Chance verdienen. Aber das sieht die Müller alles nicht! Im Gegenteil. Ihre Liste über die Defizite der Schüler ist lang. Und deshalb will sie unbedingt bleiben!

Überraschende Pointen sorgen für Spaß und gute Unterhaltung, aber auch für anregenden Stoff zum Nachdenken. Denn nicht erst seit der vieldebattierten Pisa-Studie sind die Themen Bildung und Chancengleichheit von großer gesellschaftlicher Relevanz!

Der Autor Lutz Hübner über "Frau Müller muss weg": Die Drei in Mathematik hat nichts damit zu tun, dass das eigene Kind ein Spätzünder ist, faul, unkonzentriert oder einfach mathematisch unbegabt (obwohl man dunkel ahnt, dass es daran liegen könnte). Nein! Es ist ein Angriff, eine narzisstische Kränkung oder ein Zusammenspiel von Schicksalsmächten, die bei der Notenvergabe nicht berücksichtigt wurden. Warum hat die Klassenlehrerin nicht bedacht, dass just am Tag vor der Mathearbeit das Meerschweinchen verstarb? Das muss man merken als Pädagogin.

Lutz Hübner ist der meistgespielte deutschsprachige Gegenwartsdramatiker. „Lutz vor Bert“ kommentierte der SPIEGEL, als Hübner nach der Werkstatistik des Deut-schen Bühnenvereins 1999/2000 Brecht überrundet hatte. Zuletzt gab es "Blütent-räume" aus Hübners Feder im Theater im Rathaus.

Mit Claudia Rieschel, Gerit Kling (ab 27.12.) / Andrea Lüdke (bis 22.12.), Wolfgang Seidenberg, Katrin Filzen, Thomas Martin und Iris Boss

Premiere: 09.12. 2014
bis 09.01.2014
Mo.-Sa. 19.30 Uhr, So. 19.00 Uhr
13., 20., 31.12. auch 16 Uhr
23.-26.12. keine Vorstellung

Theater im Rathaus Essen
Porscheplatz 1
45127 Essen

Kartentelefon: 0201 24 555 55

www.theater-im-rathaus.de

Fotos (c) Oliver Fantitsch

Autor:

Sebastian Jacobs aus Essen-Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.