Ideencampus: Auf Zollverein eingezogen ist die „Zeche Neuland“

Wollen Neuland auf Zollverein erkunden: Moritz Zbocna, Rocket Spaces, Giannis Paraskevopoulos, Rocket Spaces, Guido Happe, Gründer Zeche Neuland, Marc Saleiko, Knackstream. Foto: Müller
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Ein bis dato einmaliges Konzept hat der Startup-Inkubator „Zeche Neuland“: Wer eine Idee hat, kann sie den acht Gesellschaftern vorstellen. Sind diese von der Vision überzeugt, unterstützt die Zeche Neuland die Gründer mit Räumen, Ressourcen und Personal. Erst wenn das neugegründete Unternehmen auch schwarze Zahlen schreibt, bekommt der Inkubator einen Anteil.

„Da kriegen sie einmal im Leben die Chancen: Das ist so geil“, schwärmt Guido Happe, Gründer der Zeche Neuland, von der Verwirklichung seines Traumes. 1.500 Quadratmeter hat Happe auf dem Gelände der RAG Montan Immobilien angemietet, bis zu 140 Arbeitsplätze stehen in der neuen Zentrale der Zeche Neuland im Welterbe 4/6 zur Verfügung. Der 43-Jährige selbst stammt ursprünglich aus Marl, betreibt in der Firma „Board Partners“ 20 auf dem ganzen Globus verteilte Büros. In der Gründerszene ist Happe seit 2005.

Spezialwissen für die Startups

Auch seine sieben Gesellschafter sind keine unbeschriebenen Blätter. In den Lebensläufen der Akteure tauchen zuhauf prominente Namen wie Lufthansa, Jägermeister oder Siemens auf, jeder ist Spezialist auf seinem Gebiet. Von eben dieser Vielseitigkeit profitieren die Startups. Ein Gesellschafter kann den Gründungswilligen konkrete Tipps zur Umsetzung ihrer Idee geben, ein anderer weiß, wie die Vermarktung am besten klappt, der nächste punktet mit Wissen über Vertrieb. 350.000 Euro investierten die Partner insgesamt in die Zeche Neuland, der Standort ist entscheidender Faktor.
„Hier kann jeder kommen, der eine Gründungsidee hat“, erläutert Neuland-Gründer Happe. Und an frischen Ideen fehlt es nicht: So bietet die „Social Video“-Plattform „Knackstream“ ehrgeizigen Nachwuchstalenten in 60 Sekunden die Gelegenheit, sich in verschiedensten Bereichen zu beweisen, wer gut ankommt, bestimmen die Nutzer. Das Startup „Rocket Spaces“ vermittelt Räume auf Zeit. Mieter profitieren unter anderem von der großen Auswahl, Vermieter freuen sich über sichere Zahlung und vertrauenswürdige Mieter. Ein weiterer witziger Exot aus dem Ideenkabinet des Inkubators: Bier mit Koffein. „In der Regel scheitert es nicht an den Themen, sondern an den Gründungsteams. Die sind nicht offen genug“, bedauert Happe. In dem halben Jahr auf dem Welterbe wurden bereits 70 potenzielle Gründer vorstellig, nur drei schafften es, einen Platz in der Zeche Neuland zu finden.
Dabei unterscheidet die Zeche zwischen drei verschiedenen Reifegraden einer Idee: Neugründungen, Geschäftsideen, die bereits umgesetzt sind, aber noch nicht optimal laufen, und schließlich denjenigen, die sich schon zehn Jahre an der Umsetzung versuchen und einen Anschub brauchen. Jede dieser Entwicklungsstufen verlangt nach einer anderer Form der Unterstützung durch die acht Neuland-Gesellschafter.

Schöne Signale

Von seiner Idee ist Happe fest überzeugt: „Es ist eine Frage von Zeit, nicht eine Frage von ,ob‘“, ist sich der Gründer sicher. Auf dem Welterbe ist er vollauf zufrieden, in Zukunft hofft er auf Wachstum: „Wir brauchen einfach ein Bisschen Glück und einige Industrieunternehmen, die uns unterstützen.“ Dass die Mitarbeiter der Zeche Neuland Happes Optimismus teilen, ist eindeutig: Einige haben schon ihre Büros und Wohnungen in Düsseldorf aufgegeben, um nach Essen zu kommen. „Ein sehr schönes Signal!“, freut sich Happe.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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