Hoffentlich nicht das letzte Sommerfest im Kulturhaus

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Ob es das letzte Sommerfest des Türkischen Elternverbands an der Heßlerstraße war?
Dem dortigen Kulturhaus droht zum Jahresende das aus. Vereine aus dem Essener Norden wollen die Abriss- und Wohnbaupläne aber nicht akzeptieren.

Vom Türkischen Elternverband Essen e.V. über das Forum Russlanddeutscher mit dem Jugendclub H21Zero bis zum slowenischen Verein Bled - sie alle und noch mehr nutzen das Kulturhaus an der Heßlerstraße 208 - 10. Doch sie müssen sich wohl zum Jahresende einen neuen Treffpunkt suchen.

Unter der Adresse, wo sich bis 1975 eine katholische Schule befand, ist heute eine Vielzahl von Vereinen versammelt, die auch Kulturarbeit und Integration auf ihre Fahnen geschrieben haben. Der Begriff Kulturhaus ist treffend, wenn auch nicht hochoffiziell. Er bezeichnet in diesem Fall ein Gebäude, in dem nach und nach verschiedene Aktivitäten versammelt wurden - unter einem Dach, wenn auch nicht unbedingt gemeinsam tätig.
Möglich, dass diese in absehbarer Zeit auseinander laufen müssen. „Die Stadt Essen hat den nutzenden Kultur- und Jugendvereinen zum Jahresende gekündigt“, beklagt Bodo Roßner vom Kulturnetz Essener Norden. Wie bereits berichtet, ist geplant, die städtische Immobilie abzureißen und das Grundstück für Wohnbebauung zu verkaufen.
Dagegen protestieren die dort ansässigen Vereine und haben sich in einem Brief an Oberbürgermeister Reinhard Paß für den Erhalt eingesetzt. Die Antwort des zuständigen Amts für Immobilienwirtschaft löste kein Aufatmen aus: Man suche nach einer Lösung, apppeliere aber auch an die Vereine, in Eigeninitiative tätig zu werden. So berichtet Bodo Roßner, und er weiß, was das heißt: „Abwarten, und irgendwer wird sich schon irgendwann vielleicht um eine Lösung bemühen.“

Als Vertreter des Kulturnetzwerks bezeichnet er die Anwort als einen „Schlag ins Gesicht der Betroffenen“, ausgelöst vom „Dogma“ der „Sparhaushaltsführung“. Das Vorgehen zeige, dass sich Integration auf vollmundige Konzepte beschränke, eine praktische Umsetzung aber dem Sparzwang zum Opfer falle. Roßner: „Unverständlich für den Bürger wird es spätestens dann, wenn bestehende, gut funktierende Angebote ohne erkennbare Alternativlösungen der Kämmerei zur Disposition überlassen werden.“
Er berichtet von Bürgern und Vereinen vor allem aus Altenessen, die Maßnahmen organisieren wollen, um das Kulturhaus im Norden des Stadtteils zu bewahren. Mit einem Aussitzen sei das Problem jedenfalls nicht zu lösen.

Fotos: Gohl

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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