Hoch über Zollverein: Industriekletterer bereiten Standseilbahn für Ausstellung "1914" vor

Vor dem Hintergrund des Sanaa-Gebäudes sind Höhenarbeiter einer Berliner Firma damit beschäftigt, die Bandbrücke einzunetzen. Sie befinden sich am Kokerei-Ende dazu in 35 Metern Höhe.
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  • Vor dem Hintergrund des Sanaa-Gebäudes sind Höhenarbeiter einer Berliner Firma damit beschäftigt, die Bandbrücke einzunetzen. Sie befinden sich am Kokerei-Ende dazu in 35 Metern Höhe.
  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Es war ein Termin für Schwindelfreie, für Leute ohne Höhenangst. Ich habe Höhenangst, aber da mir die Zollverein-Pressesprecherin versichert hatte, drumherum werde genug Raum sein bis zur Absturzkante, habe ich mir den Termin gegönnt.

Und gelohnt hat es sich. Zwar ist das Wetter zunehmend dunstig, und Morgensonne wäre besser gewesen. Dennoch ist der Blick vom Dach der Mischanlage auf der Kokerei atemberaubend.

Die Luft hält man spätestens dann an, wenn die Industriekletterer auf die Bandbrücke steigen. Sicher angeschnallt natürlich, aber nachmachen möchte man es dennoch nicht. Die Profis sind dabei, die 140 Meter lange Verbindung zwischen der Mischanlage und dem Wiegeturm auf der anderen Seite der Straße Arendahls Wiese in ein Netz einzuhüllen.

Ein Netz als Sicherheitsmaßnahme

Das sind Vorarbeiten für die Ausstellung "1914 - Mitten in Europa", die ab Ende April zu sehen ist. Der Eingang dazu wird sich im Wiegeturm befinden, gelegen gleich neben dem Parkplatz C, der gerade umgebaut wird, um dem Besucheransturm gerecht zu werden. Die Gäste begeben sich hinauf zur Bandbrücke, welche die Arendahls Wiese überspannt. Eine Standseilbahn bringt sie zur Mischanlage (35 Meter hoch), wo die Ausstellung auf 2.500 Quadratmetern zu sehen sein wird. Wer 1999 die Schau "Sonne, Mond und Sterne" gesehen hat, dürfte sich an die Standseilbahn erinnern. Denselben Weg nahm einst die Kohle hin zur Verkokung.

Das Netz, welches die Industriekletterer einer Berliner Firma anbringen, macht die Bandbrücke nicht ansehnlicher. Statt Backstein und Glas gibt es eine schwarze Hülle. Doch das ist eine Sicherheitsmaßnahme, denn die Bandbrücke wird nicht vor, sondern erst nach der Ausstellung saniert.

Schon am Donnerstag, 13. März, gibt es den nächsten Pressetermin an der Mischanlage, es werden die ersten großen Ausstellungsexponate angeliefert. Eine Feldhaubitze, aber auch ein Teil der Wuppertaler Schwebebahn, denn bei "1914" geht es den Machern von LVR-Industriemuseum und Ruhr Museum nicht nur um den Ersten Weltkrieg. Gezeigt wird die gesamte Epoche um die Jahrhundertwende mit ihren Auswirkungen.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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