Gedenkgottesdienste für die Unbedachten der Stadt Essen in diesem Jahr wieder in der Marktkirche
An jedem zweiten Dienstag im Monat feiern die christlichen Kirchen um 17 Uhr einen ökumenischen Gedenkgottesdienst für die „Unbedachten dieser Stadt“ – Verstorbene, die auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes eingeäschert und anschließend anonym bestattet werden müssen. Nachdem die Gottesdienste 2017 in der Domkirche stattfanden, werden sie im Jahr 2018 wieder in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, sein. Die Andacht am 9. Januar erinnert an 23 Mitbürgerinnen und Mitbürger – der jüngste starb mit 49 Jahren, der älteste wurde 84 Jahre alt. Die liturgische Gestaltung übernehmen der katholische Pastor Werner Bering und Pfarrer Klaus Pahlen aus der Gemeinde der Selbständig Evangelisch-Lutherischen Kirche.
In Essen müssen jährlich rund 350 Menschen ohne Trauerfeier bestattet werden, weil sich niemand um ihre würdige Verabschiedung kümmert. Im Gedenkgottesdienst werden die Namen der Verstorbenen verlesen und in ein Gedenkbuch geschrieben; für jeden Namen wird eine Kerze entzündet. „Auf diese Weise wollen wir daran erinnern, dass die Würde eines Menschen nicht mit seinem Tod endet“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die die monatlichen Erinnerungsfeiern in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen durchführt. Auch die Funke-Mediengruppe unterstützt diese Form des Gedenkens: Vor dem jeweiligen Gottesdienst erscheinen in den beiden Essener Tageszeitungen Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) und Neue Ruhr Zeitung (NRZ) sowie in den Wochenblättern des Stadtspiegels kostenlose Traueranzeigen, in denen die Namen der Verstorbenen aufgeführt sind.
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