Europas Jugend macht Kunst - und auf Zollverein wird sie gezeigt
Acryl, Öl, Wasserfarben, Bleistift, Fineliner... Die Materialien symbolisieren die Vielfalt der Bilder, welche ab sofort bei der 3. Europäischen Jugendkunstausstellung auf Zollverein Schacht XII zu sehen sind. Und da sind die Objekte noch gar nicht mitgezählt.
„Wir wollen die Achtung vor dem Kreativen schaffen“, sagt Kulturdezernent Andreas Bomheuer. Das ist gelungen, wurden doch 366 Arbeiten eingereicht. Fast 130 hat eine Jury ausgewählt, sie stammen von 68 Künstlern im Alter von 14 bis 23 Jahre. Ausnahme: ein Noch-Dreizehnjähriger. Der war einfach zu gut, um ihn abzuweisen.
Die Jugendlichen stammen aus Essen, aber auch aus den Partnerstädten Tampere in Finnland und Grenoble in Frankreich. Eine Parallelschau findet auch dieses Jahr wieder in Herne statt.
„Kultur global“ lautet das Thema
Das Thema „Kultur global“ ist auch Anlehnung an die Sonderausstellung im benachbarten Ruhr Museum, die da heißt „Kohle.Global“. Migration ist dabei das große Thema im Hintergrund. Für Jugendliche oft weniger ein Problem als für Erwachsene, oder - wie Sozialdezernent Peter Renzel es formuliert: „Jugend macht Europa.“
Jugend macht auch Themenvielfalt, wie in der Halle 12 zu sehen ist. Von der zarten Zeichnung einer Akelei über Porträts, die auf den ersten Blick hübsch, auf den zweiten problembeladen sind, bis zu Objekten aus gerade vergangenen Technikzeiten (Tonkassetten) ist die Palette groß.
Gerne würden die Essener Organisatoren auch die Partnerstädte Tel Aviv und Nishni Nowgorod einbeziehen, obwohl schon der Transport von Originalen aus Frankreich auf den letzten Drücker noch Probleme machen kann und bei den Verantwortlichen für Nervosität sorgt.
Bilder sind verkäuflich
Preisträger wird es auch geben. Die stellen dann im April in Tampere ihre Werke aus. Und sie dürfen hinfahren, denn der Jugendaustausch findet nicht nur auf Papier und Leinwand statt. Jugendliche aus Frankreich und Finnland lernen gerade ihre deutschen Altersgenossen im Ruhrgebiet kennen.
65.000 Euro hat es gekostet, um die 3. Europäische Jugendkunstausstellung durchzuführen. 7.500 Euro steuert die Sparkasse Essen bei.
Und wenn wir beim Geld sind: Wie in den Vorjahren ist es auch diesmal durchaus möglich, Arbeiten zu kaufen.
Den Kontakt zum Künstler vermittelt bei Interesse das städtische Jugendamt (Telefon 88 511 84). Eile kann allerdings geboten sein, das weiß auch der Beigeordnete Peter Renzel aus Erfahrung: „Letztes Jahr bin ich nochmal hin, um ein Bild zu kaufen. Da war es schon weg.“
Öffnungszeiten:
Bis zum 16. Februar auf Zollverein Schacht XII, Halle 12, montags bis samstags von 14 bis 19 Uhr, sonntags von 11 bis 19 Uhr, bei freiem Eintritt. Schulklassen können Sondertermine vereinbaren (Tel. 88 41 205).
Fotos: Renate Debus-Gohl
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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