Eröffnung der Ruhrtriennale 2013 / 2. Teil: Spielort: Essen - Kohlenbunker der Kokerei Zollverein
rAndom International: Tower - Instant Structure for Schacht XII.
Auf dem Gelände des Welterbes Zollverein (Kohlenbunker) in Essen wurde eigens für die Ruhrtriennale 2013 die riesige Wasserskulptur "Tower" von rAndom International konzipiert.
Die im Auftrag von Urbane Künste Ruhr errichtete monumentale und zugleich flüchtige Skulptur besteht aus dem Rohstoff Wasser.
Urbane Künste Ruhr ist die neue Kunstorganisation in der Kulturmetropole Ruhr. Die einzigartige urbane Landschaft des Ruhrgebiets wird zum Anlass genommen, gemeinsam mit Künstlern, Netzwerken und Kulturinstitutionen nach dem Kern des Urbanen zu suchen.
Die Künstler von rAndom International nutzen den bei uns leicht verfügbaren Rohstoff Wasser, um einen vergänglichen Turm aus unzähligen Wasser-Tropfen zu erschaffen.
Das Künstlerkollektiv rAndom International schafft Kunstwerke und Installationen, die menschliche Verhaltensweisen und Interaktionen erkunden. Die Künstler arbeiten überwiegend mit Licht, Bewegung und Wasser. Die jungen Künstler haben sich als Studenten kennengelernt und gleich nach ihrem Abschluss in 2005 ihr Londoner Studio gegründet.
Hinter der Firma rAndom International verbergen sich die Künstler Stuart Wood, Florian Ortkrass und Hannes Koch, die mit einem wachsenden Team junger Talente zusammen arbeiten.
Hannes Koch und Florian Ortkrass erklären während der Pressekonferenz, dass sie Fragmente künstlicher Intelligenz nutzen, um Wechselwirkungen zwischen animierter und realer Welt zu erzielen. Ihnen sei die menschliche Interaktion besonders wichtig.
Als unmittelbare Reaktion auf den imposanten Architekturkomplex Zollverein sei es ihr Ziel, diese Architektur temporär zu simulieren.
Wasser zu benutzen, um eine monumentale Struktur zu schaffen, macht für rAndom in vielerlei Hinsicht Sinn: Wasser hat eine signifikante, wesentliche Präsenz vor Ort, denn 6 Millionen Liter Grubenwasser werden täglich aus den Schächten gepumpt.
Wasser ist eine willkommene Herausforderung, um damit zu experimentieren und riesige Mengen Wasser kontrollieren zu können.
Die flüchtige Beschaffenheit von Wasser und die typische Struktur baulicher Formen bilden einen konzeptionellen Kontrast.
Die Industriewände der Umgebung werden mit herabstürzenden Wassertropfen simuliert. Aufgrund des Druckaustritts von rund 1 Bar seien die Wasserwände auf bei Wind relativ stabil.
Der konkrete urbane Bezug ergibt sich für rAndom zudem daraus, dass rund 25.000 Liter Wasser pro Minute durchrauschen. Das sei etwa ein Drittel dessen, was an Grubenwasser in die Emscher eingeleitet werde.
Leider sei das Grubenwasser für sie nicht verwendbar gewesen, da es salzhaltig und mit Schadstoffen belastet sei. Das von ihnen genutzte Wasser sei klar und rein - und damit interaktiv als Riesendusche zu nutzen.
Die Höhe des Turmes beträgt 19 Meter bei einem Grundriss von 6 mal 8 Metern. Aus 520 Düsen stürzen 800 Liter Wasser pro Sekunde herab.
Die Düsen seien so geschaltet, dass sie im 2-5 Minuten-Takt abschalten, um Besucher ins Wasserbecken zu locken und sich auch innerhalb der Turmwände aufzuhalten. Ohne Vorwarnung würden sich dann die Wassermassen wieder ergießen und fast blickdichte Wände simulieren. Kurze Zeit später würden die Besucher dann aber wieder "freigelassen".
Für Mutige werden wasserdichte Regenmäntel bereitgehalten, die es ermöglichen, auch unter der Riesendusche durchzulaufen.
In den Nachtstunden werde die Installation zudem farbig beleuchtet.
Sofern das Wetter mitspielt, können Sie auch gerne ganz interaktiv im Badezeug fremdduschen -
viel Spaß!
Autor:Dorothea Weissbach aus Oberhausen |
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