Steele ist bunt
Erfolgreiches Ruhrwiesenfest der offenen Gesellschaft
Bei all den schlechten, vielleicht Pessimismus auslösenden politischen Ereignissen, Kriegsnachrichten und nicht zuletzt rechtslastigen Wahlergebnissen brauchen wir öfter Mut machende Feste. Nicht nur in Essen-Steele, sondern bundesweit ist der 15. Juni als ein Aktionstag der offenen Geselslchaft ausgerufen worden.
Offene Gesellschaft auf den Steeler Ruhrwiesen
In unserer Stadt wurde der "Tag der offenen Gesellschaft" auf den Ruhrwiesen in Steele nahe der Kurt-Schumacher Brücke gefeiert. Unter Federführung des Bündnisses "Steele bleibt bunt" in tatkräftiger Kooperation mit dem Kulturzentrum "GREND" und dem Netzwerk "Runder Tisch Steele" gelang so ein Mut machendes, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkendes Fest. Nur mit starkem, nicht ausgrenzenden Zusammenhalt sind Rechtsentwicklung und soziale Ausgrenzung oder ein neuer Sozialdarwinismus zu bekämpfen. So etwa kann das gemeinsame Band all der Gruppen beschrieben werden, die auf den Ruhrwiesen vertreten waren.
Erste Sorgen, dass heftiger Regen oder zu große Windboen den Ständen den Garaus machen und Besucher*innen abschrecken könnte, erfüllten sich zum Glück nicht. Auch kräftigen Gegenwind auszuhalten, ist ja ein Zeichen von solidarischen Netzwerken. Daß zwischenzeitlich die "Steeler Jungs" meinten, zwischen den vielen Ständen der Vereine den Versuch eines Patroulliengangs ihrer selbsternannten schwarz-braunen "Bürgerwehr" durchführen zu müssen, gehört heutzutage aber auch zum Alltag solcher offenen Feste.
Groß erschrecken konnte das knappe Dutzend rechter "Steeler Jungs" und einiger Mädels die Besucher*innen und Vereine zum Glück nicht. Allerdings war auch beständig Polizei an den Eingangsbereichen vertreten und kurzfristig waren auch mal 2 Einsatzwagen präsent, um hier mögliche Provokationen im Ansatz zu verhindern.
Rückblick aufs bunte Programm
Da Stadt Essen und die Bezirksvertretung VII für Steele und Kray dieses Fest unterstützt hatten , präsentierte sich hier nicht nur die gern zitierte und noch dringender zu unterst,ützende "Bürgersellschaft", sondern auch die offizielle Kommunalpolitik. Die Festeröffnung nach dem Friedensgebet wurde natürlich hochrangig vom Oberbürgermeister Thomas Kufen geleistet. Yilmaz Günes, stellvertretender Bezirksbürgermeister für Kray/Steele überbrachte die örtlichen Grüße und auch ein Grußwort des Bundesministerin Lisa Paus wurde verlesen. Johannes Brackmann, einer der Gründerväter des Kulturzentrum GREND, beleuchtete die Notwendigkeit solcher Feste aus Sicht von Kulturgruppen und freien Initiativen, nicht ohne anzumerken, daß Zeitungen und Medien der tonangebenden Funkegruppe dieses Fest im Vorfeld leider fast gänzlich ignoriert hatten. Die jetzige Leiterin des GREND, Gemma Russo-Bierke übernahm dann gemeinsam mit Susanne Abeck und Claudia Gnypek die Moderation all der vielen Programmpunkte.
Noch aufrüttelnder als diese Redebeiträge waren aber sicher Big Band Klänge des Gymnasiums an der Wolfskuhle, später auch Trommel-Acts, RAP , Chor- und viel später dann Tango-, Punk-, Reggae- und Skaklänge von der Bühne.
Zwischen Ruhrbrücke und dem kleinen Steeler Freibad wollten sich viele Vereine und Institutionen nicht nur mit ihrer Arbeit vorstellen, für mehr Mitarbeit werben, sondern auch bis gut 22.00 Uhr am Abend gemeinsam Spaß haben. Das ist auf jeden Fall gelungen! Sicherlich war es dabei ein gutes Zeichen, daß die demokratischen Partein im Stadtbezirk, von SPD, Grünen, CDU, der Linken oder der "Partei" und der FDP, sich auf einen gemeinsamen Info-Stand einigen konnten. Hier zeigte sich, daß die Konkurrenz verschiedener Ideen zur Lösung unserer Probleme - ob im Stadtteil oder der Europapolitik, sehr wohl auf menschlich zuträgliche Weise gelingen kann.
Vielfältige Stimmen gegen Rechts gebraucht
Bereits zur Mittagszeit mit einem interreligösem Friedensgebet begonnen, konnte das Fest über viele Stunden bis 22.00 Uhr Abends ein vielfältiges Programm und ebenso leckere Verpflegung bieten. Mit viel Platz auf der lang gestreckten Picknick-Wiese oberhalb der Ruhr, Vorführungen verschiedener Steeler Schulen, Kulturgruppen und Bands sollte es Anreiz sein, vergleichbares auch in den Nachbarbezirken auf die Beine und Bühnen zu stellen. Die Basis dafür ist sicherlich in allen 9 essener Bezirken vorhanden und muß auch aktiviert werden, wenn wir eine offene, solidarische Gesellschaft bleiben wollen.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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