Eine Königin braucht Hilfe

Eugen Bednarek und Wanda Korfanty-Bednarek hoffen, auch zukünftig Kindern aus finanziell schwächer gestellten Familien die Kursgebühren erlassen zu können. Foto: Gohl
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Weit über Frillendorf hinaus hat sich die Zeche Königin Elisabeth mit Ausstellungen und Malschulen einen Namen gemacht. Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist jene mit Kindern. Ob die aber in bisheriger Weise und mit gleichem Ausmaß fortgesetzt werden kann, ist fraglich.
Ein langjähriger Sponsor wird sein finanzielles Engagement nicht fortsetzen. Dadurch ist zwar nicht etwa der gesamte Kunstkomplex an der Elisabeth­straße in Gefahr, denn der ist vielschichtig. Auf der Kippe steht jedoch das Projekt ZKE mit der Malschule für Kinder. Die Sponsoren hatten es bisher ermöglicht, dass kleinen Künstlern aus finanziell schlechter gestellten Familien die Gebühren erlassen wurden.
Eugen Bednarek und seine Frau Wanda Korfanty-Bednarek sind seit zwölf Jahren in dem denkmalgeschützten Backsteinkomplex namens Schacht Emil tätig. Bednarek nennt es ein „soziokulturelles Zentrum“. In einem solchen greifen Arbeitsbereiche ineinander, wird mit Erlös aus dem einen der andere mitfinanziert. So ermöglichen Kursgebühren der Malschulen für Kinder bzw. Erwachsene die Durchführung unterschiedlicher Projekte.
Kindern die Kunst näher zu bringen, ist ein Ziel, das dem Ehepaar besonders wichtig ist. „Ich will, dass auch die Kinder Kreativität erlernen können, die sich das eigentlich nicht leisten können“, betont Wanda Korfanty-Bed­narek. Dabei half vor allem die Unterstützung durch die Familie Weidenbach, die nicht nur den Gebäudekomplex aufwändig restauriert und zahlreichen Künstler Atelierräume geschaffen hat. Durch sie konnte vor allem auch im Laufe der Zeit vielen Kindern die Teilnahmegebühr der Malschule erlassen werden.
Jedoch: „In diesem Jahr geht leider das Sponsoring der Familie Weidenbach praktisch zu Ende“, sagt Wanda Korfanty-Bednarek. Als Folge entstünden für sie und ihren Ehemann erheblich höhere Kosten bei der Führung des Projekts ZKE. Da die künstlerische Arbeit, die in der alten Zeche geleistet wird, Renommee für den Stadtteil Frillendorf bringt, könnte eine Änderung sich auch in dieser Hinsicht negativ auswirken. Eugen Bednarek: „Wir möchten Frillendorf nicht den Rücken kehren und aufgeben.“ Um auch das Engagement nicht „deutlich runterfahren“ zu müssen, hoffen die beiden auf neue Sponsoren, die sie „in ihrer Arbeit, vor allem mit Kindern, unterstützen“.
Auch an die Bezirksvertretung I haben sie sich mit der Bitte um Geldmittel gewandt. Wandy Korfanty-Bednarek: „Die Frillendorfer sagen uns: Ihr seid wichtig für den Stadtteil. Auch deshalb hoffen wir, dass wir weiter machen können.“ Kunst in alter Industriearchitektur - da sollte es in Essen nicht nur um Zollverein gehen.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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