Ein Turm aus Wasser für Zollverein - Einweihung am 23. August

In einem früheren Projekt von rAndom International konnten Besucher zwischen zwei Wasserwänden hindurch gehen - und trocken bleiben. Wer in den Turm auf Zollverein will, wird zwangsläufig nass. | Foto: Ruhrtriennale
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  • In einem früheren Projekt von rAndom International konnten Besucher zwischen zwei Wasserwänden hindurch gehen - und trocken bleiben. Wer in den Turm auf Zollverein will, wird zwangsläufig nass.
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800 Liter Wasser pro Sekunde bilden ab Freitag auf Zollverein einen Hingucker. Und wer nass werden möchte, läuft einfach hindurch.
Das Projekt gehört zur Ruhrtriennale, sein Titel ist künstlerisch-sperrig und englisch: „Tower – Instant Structure for Schacht XII“. Der Turm, von dem die Rede ist, wird 19 Meter hoch und so breit wie der neben der Kohlenwäsche angesiedelte Kokskohlebunker (KoKoBu). Und doch ist dieser Turm unbeständig und flüchtig, denn er wird aus Wasser bestehen.

800 Liter pro Sekunde

Das geht so: Oben am Bunker wird ein Podest gebaut, zu dem Rohre emporführen. Jedes hat einen Durchmesser von beachtlichen 25 Centimetern, denn die 800 Liter/Sekunde wollen befördert werden. Das besorgen Pumpen, und von oben prasselt das Wasser in der Form von vier Wänden, also einem Turm gleich, auf das Forum.
Dorthin, wo Besucher entlang schlendern. Die können sich durch die Wasserwände in den Turm begeben und dabei nass werden oder das Werk des Londoner Studios „rAndom International“ (im Auftrag von Urbane Künste Ruhr) aus der Ferne betrachten. Bei Wind bleibt man allerdings auch da nicht unbedingt trocken.

"Überwältigendes" Geräusch

Das laute Prasseln des Wassers ist nicht nur Nebeneffekt, sondern Teil der künstlerischen Absicht. „Überwältigend“ werde das Geräusch des „Regens“, kündigen die Macher an. Das heißt auch: laut, und passt zu einer Skulptur, die „monumental und zugleich flüchtig“ sein soll. Monumental ist ihr Ausmaß: 19 Meter hoch und so breit wie der Kokskohlebunker neben der Kohlenwäsche. Flüchtig, weil die fallenden Wassertropfen vergänglich sind.
Das Wasser wird am Boden aufgefangen und nach oben gepumpt. Ein Kreislauf, dem nur der durch Verdunstung schwindende Teil wieder zugefügt wird. Täglich von 10 bis 1 Uhr, also auch bei Dunkelheit, steht der „Tower“. Nur bei Sturm setzen die Pumpen nicht ein.

Nur mittendrin ist es trocken

Besucher haben die Gelegenheit, unterschiedliche Effekte zu genießen: Sie können die Wasser­skulptur aus der Entfernung betrachten oder mitten hinein gehen. Drinnen ist es trocken, betonen die Macher. Lichteffekte lassen sich draußen wie drinnen beobachten, bei Sonne, bei Sonnenuntergang, bei Wolken - oder bei Regen. Dann gibt es natürlichen und künstlichen Regen zugleich.
Am Freitag, 23. August, wird die Skulptur um 16.30 Uhr eingeweiht - mit NRW-Ministerin Ute Schäfer. Wer mit Künstlern sprechen möchte, kann das am 8. September um 20 Uhr. Im Regen oder zumindest davor.

Londoner Künstlerkollektiv

“ Tower – Instant Structure for Schacht XII“ stammt von rAndom International, einem Londoner Künstlerkollektiv. Die Beteiligten sagen: „Die simulierte Struktur des Tower steht in Kontrast zu der statischen Architektur des Welterbes Zollverein.“ Der Auftrag kommt von Urbane Künste Ruhr in Gelsenkirchen, das jährlich einen Beitrag zur Ruhrtriennale entwickelt, welcher sich auf den Spielort bezieht. rAndom International arbeitet überwiegend mit Licht, Bewegung und Wasser. Die Gruppe erzielte mit der Installation Rain Room im Londoner Barbican Centre und dem MoMA PS1 in New York Erfolge in der Kunst- und Kulturszene.

In einem früheren Projekt von rAndom International konnten Besucher zwischen zwei Wasserwänden hindurch gehen - und trocken bleiben. Wer in den Turm auf Zollverein will, wird zwangsläufig nass. | Foto: Ruhrtriennale
Zwischen Förderturm und Ruhr Museum wird bis nächsten Freitag der Wasserturm installiert.
Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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