Skulptur auf dem Zwingliplatz wurde gestern enthüllt
Ein Haufen von Wünschen
Die Bedeutung des „Quartiers“ als Zentrum des guten, nachbarschaftlichen Zusammenlebens hat in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich zugenommen. Was aber macht ein lebenswertes Quartier aus? Zu den wichtigsten Kennzeichen gehören eine gewachsene Infrastruktur mit Schulen, Verkehrsmitteln und Einzelhandel, sicherlich auch zeitgemäße Wohngebäude sowie kulturelle Angebote. Und eine Skulptur.
Ein lebenswertes Quartier benötigt auch durchdachte und auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmte Freiflächen. Auch dies ist öffentlicher Raum – und er beeinflusst maßgeblich die Lebensqualität von Bewohnern und Anwohnern. Das Eltingviertel - genauer der Zwingliplatz - erhielt gestern eine neue Skulptur. Diese trägt den Namen „a pile of new and old wishes“. Die für den Ort geschaffene Arbeit des Bildhauers Axel Loytved, zu deutsch "ein Haufen alter und neuer Wünsche", ist von großer Aktualität geprägt.
"Wie gehen wir schonend mit unseren Ressourcen um? Wie kann man kurzlebige Konsumgüter weiter verwenden?" Dieses derzeit vielfach diskutierte Thema greift der Künstler durch die Verwendung von farbenfrohen Werbeprospekten und aussortierten Gebrauchsgegenständen, die er vor Ort im Eltingviertel gefunden hat, auf. So hat Loytved aus Dingen, die in Wohnungen gelangen, dort gesammelt und wieder entsorgt werden, eine Grundstruktur geformt und anschließend mit einem Pappmaché aus Werbewurfsendungen umhüllt.
Prospekte und Gebrauchsgegenstände
Die auf diese Weise entstandene amorphe Form von 2,50 Meter Höhe wurde aus Aluminium nachgegossen und mit einem speziellen, aus der Autoindustrie stammenden Lack überzogen. Der Lack lässt die Skulptur je nach einfallendem Licht und Blickwinkel in unterschiedlichen Farben schimmern. Mit seiner Arbeit macht der Künstler deutlich, dass die Dinge, die wir bewusst oder unbewusst in unser Leben aufnehmen, auch später einen Platz brauchen.
„Für uns ist es wichtig, die Identifikation der Menschen mit ihrem nachbarschaftlichen Umfeld zu stärken. Wir freuen uns daher sehr, dass Axel Loytved mit seiner Skulptur eine perfekte Verbindung zwischen dem Standort und seinen Bewohnern geschaffen hat, indem er sowohl die Inspiration als auch das Material für seine Arbeit direkt aus dem multikulturellen Essener Wohnquartier gewonnen hat“, sagt Arnd Fittkau, Vorstand Vonovia. Das Wohnungsunternehmen hatte einen Wettbewerb zu diesem Thema veranstaltet, aus dem Loytved als Sieger für Essen hervorging. Vonovia zeigte sich allgemein beeindruckt über die "vielfältige Resonanz. Den Zwingliplatz schmückt seit gestern die Skulptur „a pile of new and old wishes“.
Foto: Vonovia Axel Loytved lebt und arbeitet in Hamburg. Foto: Simon Bierwald
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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