Die sieben letzten Worte an sieben Orten
In seinem Werk „Die sieben letzten Worte“ vertont Joseph Haydn den Leidensweg Jesu Christi und seine letzten Worte am Kreuz. Das Ensemble Ruhr, 2014 von der Bundesregierung zum Kultur- und Kreativpilot ausgezeichnet, verband das beeindruckende Werk mit einer einzigartigen Idee: Es machte sich mit Haydns Musik im Gepäck auf eine Reise zu sieben Orten im Ruhrgebiet, die mit dem Strukturwandel in Verbindung stehen, die, wie die sieben letzten Worte, gleichermaßen Abschied und Hoffnung bedeuten. Diese Reise wurde von dem Fotografen Jan Pauls und dem Journalisten Tom Daun dokumentiert. Beim Abschlusskonzert am vergangenen Wochenende verband das professionelle Kammerorchester die Musik Haydns mit der Dokumentation und zeigte seine regionale Verbundenheit. Spannende und zum Teil auch völlig unbekannte Orte wurden mit der Musik wieder zum Leben erweckt.
Für den Komponisten Joseph Haydn war es nicht einfach, sieben langsame Sätze zu den sieben Worten zu komponieren, ohne die Zuhörer zu ermüden. Auch für die Interpretierenden ist dieses Werk eine Herausforderung. Unter der großartigen Leitung des gefragten Konzertmeisters Florian Donderer begeisterten die Musiker des Ensemble Ruhr mit ihrem differenzierten und farbenreichen Spiel und interpretierten jeden Satz im Sinne des Wortes Jesu Christi. In Kombination mit den eindrucksvollen Fotos und O-Tönen der Dokumentationen zwischen den Sätzen schafften sie eine interessante Verbindung zur Geschichte des Ruhrgebietes und fesselten das Publikum bis zum Schluss.
Autor:Antje Weltzer-Pauls aus Essen-Nord |
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