Dem Norden fehlt ab sofort die MUS-E

Die Kinder der Katernberger Herbartschule vermissen ihre MUS-E-Stunden. Foto: Archiv | Foto: Archiv-Bild: Torma
  • Die Kinder der Katernberger Herbartschule vermissen ihre MUS-E-Stunden. Foto: Archiv
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Gleich drei Grundschulen im Essener Norden sind von der Insolvenz der Yehudi-Menuhin-Stiftung unmittelbar betroffen. An der Kantschule, der Grundschule an der Viktoriastraße und der Herbartschule läuft in Sachen MUS-E-Projekten ab sofort gar nichts mehr.
Die 1999 gegründete Stiftung trägt den Namen des bekannten Geigenvirtuosen Yehudi Menuhin. Sie wurde zu dem Zweck gegründet, über die kontinuierliche Arbeit mit Künstlern gezielt die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen zu entfalten und ihre Kreativität sowie die künstlerische Ausdrucksfähigkeit und soziale Kompetenz zu fördern.
Besonders Kindern in sozial benachteiligten Stadtteilen sollte dies Zugang zur Kunst ermöglichen.
Nun fehlen der Bezirksregierung Düsseldorf, die die Mittel bereit stellt, Belege für die Verwendung der Fördergelder. Die Yehudi-Menuhin-Stiftung beantragte beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz.
„Für dieses Projekt sind der Stiftung im Jahr 2008 mehr als 5,4 Millionen Euro an EU-, Bundes- und Landesfördermittel bewilligt worden. Im August 2010 wurde diese Summe durch das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr sogar um rund 600.000 Euro angehoben und so der allgemeine Fördersatz von 80 Prozent auf 90 Prozent erhöht.
Bis zum heutigen Tag wurden seit Oktober 2008 insgesamt 3.781.487,48 Millionen Euro der aus Steuergeldern finanzierten Mittel an die Stiftung ausgezahlt. Dieser Betrag beinhaltet sowohl die gesamten bewilligten Bundes- und Landesfördermittel (2.418.180 Millionen Euro), sowie EU-Fördermittel.“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bezirksregierung Düsseldorf:
„Auch für die Auszahlung der restlichen EU-Fördermittel, müsste die Stiftung Belege einreichen. Nach den geltenden EU-Förderrichtlinien dürfen Fördermittel erst ausgezahlt werden, wenn entsprechende prüffähige und aussagekräftige Belege über die projektbezogenen, tatsächlich getätigten Ausgaben vorliegen.“
Angelika Sass-Leich, Schulleiterin der Herbartschule in Katernberg, bedauert die Entwicklung sehr: „Das sind etliche Unterrichtseinheiten, die uns wegbrechen. Die Künstler, die mit uns zusammengearbeitet haben, stehen nun auf der Straße und für die Kinder, die zum Teil eine hohe emotionale Bindung zu diesen Künstlern hatten, ist das eine Tragik.“
Begonnene Projekte werden nun vorerst unvollendet bleiben. „Wir sehen keine Möglichkeit, das fortzuführen“, bedauert die Schuleiterin. „Wir stehen vor dem Nichts!“ Tanzprojekte, Theater-AGs und Skulpturen-Workshops müssen nun ruhen. Auch Ursula Franke-Seeger von der Kantschule ist betroffen: „Wir bedauern das sehr, wir waren damals eine der ersten Schulen, die mit im Boot waren.“

Autor:

Petra de Lanck aus Essen-Süd

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