Bergmannsdom: Neuer Pfarrer am Sonntag, neue Uhr schon jetzt

Über zwei frisch lackierte und überholte Zifferblätter am Turm ihres „Bergmannsdoms“ freut sich die Evangelische Kirchengemeinde Katernberg. Doch auch ein neuer Pfarrer kann von den Gemeindemitgliedern begrüßt werden.

Weil die Miete eines Hubsteigers recht kostspielig ist, nutzte die Gemeinde gleich die Gelegenheit, außer dem Zifferblatt an der Westseite auch das Blatt an der Südseite des Turmes grundlegend zu überholen; außer einer neuen Lackierung der original römischen Ziffern wurde dabei auch ein Treibwerk ausgetauscht. Karl-Heinz Tönnies, engagiertes Mitglied der Gemeinde Katernberg, machte zahlreiche Fotos. Auch vom Hubsteiger aus.

Im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag, 4. November, um 14 Uhr in der Kirche am Katernberger Markt wird dann der neue Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Katernberg, Jens Kölsch-Ricken, durch die Skriba des Kirchenkreises, Pfarrerin Marion Greve, in den Dienst eingeführt. Im Anschluss lädt die Gemeinde zum Beisammensein ins benachbarte Gemeindezentrum.
Fast elf Jahre lang war Jens Kölsch-Ricken zuletzt Pfarrer in einer Landgemeinde an der Nahe – Schwierigkeiten, sich in Essen zurechtzufinden, sind dennoch nicht zu erwarten: 1965 im Alfried-Krupp-Krankenhaus geboren, hat er seine gesamte Kindheit und Jugend in der Ruhrmetropole verlebt und hier auch seine ersten beruflichen Schritte als Seelsorger getan.
Als junger Mensch ließen vor allem das Engagement in der Jugendarbeit der Erlöserkirchengemeinde und viele Besuche im Weigle-Haus in ihm den Entschluss reifen, Pfarrer zu werden. Nach dem Studium der Theologie in Wuppertal, Barmen und Bochum und dem Examen wirkte Jens Kölsch-Ricken als Vikar an Kreuzeskirche und Marktkirche. Seinen Hilfsdienst absolvierte er in der Versöhnungskirchengemeinde Rüttenscheid; dort wurde er auch in seine erste Pfarrstelle eingeführt.
Im Jahr 2002 schließlich erfolgte der Wechsel nach Bad Münster am Stein-Ebernburg in Rheinland-Pfalz. „Wenn wir jetzt den Kreis schließen und in unsere Heimatstadt zurückkehren, ist auch eine ganze Portion Heimweh mit dabei, Heimweh nach dem rauen Charme des Ruhrpotts, wo man das Kind beim Namen nennt“, sagt der Theologe. „Was ich mitbringe? Meine Liebe zur Gestaltung von Gottesdiensten in allen möglichen Variationen, in der Kirche und unter freiem Himmel, ökumenisch oder am gedeckten Tisch, mit Kindergartenkindern oder den Seniorinnen vom Kaffeekränzchen. Den Wunsch, Texte der Bibel zu erkunden und zu fragen, was sie uns heute sagen können. Menschen in der Gemeinde von der Wiege bis zur Bahre zu begleiten. Das Evangelium als eine Kraft Gottes zu entdecken, eine Kraft, die Leben schafft, die Freude schenkt und in den Stadtteil hineinwirkt. Und Sie werden sicher auch den einen oder anderen Wunsch auf dem Herzen haben!“

In Katernberg wird Jens Kölsch-Ricken nun an der Seite seines Kollegen, Pfarrer Frank-Dieter Leich, als Seelsorger tätig sein. Vorgänger Rainer Gertzen war im April 2011 nach Düsseldorf zur Schülerarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland gewechselt; bis zur Wahl des Nachfolgers hatte Pfarrerin Michaela Langenheim als Vakanzvertreterin in der Gemeinde Dienst getan.