Am Tag des Denkmals zeigt sich die Kokerei von ihrer weißen Seite
"Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" – Passend zu dem diesjährigen Motto des Tags des offenen Denkmals präsentiert sich der Denkmalpfad ZOLLVEREIN® von seiner bislang weniger bekannten, „weißen“ Seite. Mehrmals täglich haben Interessierte an diesem Sonntag, dem 8. September 2013, Gelegenheit, bei einer Führung durch den Denkmalpfad ZOLLVEREIN® / Kokerei die Bereiche der monumentalen Anlage kennenzulernen, in der zu Betriebszeiten die chemischen Nebenprodukte verarbeitet wurden. Darüber hinaus können Besucher an diesem Tag aus einem besonders umfangreichen Führungsangebot wählen, das der Denkmalpfad ZOLLVEREIN® / Schacht XII oder Kokerei zum reduzierten Preis anbietet.
Führungen mal preiswerter
Bei der Führung durch die unbekannten Bereiche des UNESCO-Welterbes zeigt ein Gästeführer jeweils um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr auf der so genannten „weißen“ Seite der Kokerei unter anderem das Kammgebäude und die Salzfabrik. Die Architektur dieser ehemaligen „Chemiefabrik“ ist gekennzeichnet von monumentalen Gebäuden und kilometerlangen Rohrleitungen. Hier wurden dem beim Verkokungsprozess anfallenden Gas Bestandteile wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Benzol entzogen.
Wie zuvor die Steinkohle zu Koks veredelt wurde, zeigt die Führung „Durch Koksofen und Meistergang“, jeweils um 11.30, 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr. Den Weg der Kohle auf der Kokerei von der Anlieferung bis zur Verkokung folgend, erfahren die Führungsteilnehmer, was „der größte Toaster der Welt“ zu leisten vermochte. Darüber hinaus steht der Wandel des Welterbes Zollverein zu einem Standort für Kunst und Kultur im Fokus.
Für Besucher, die den gesamten Weg der Kohle von der Förderung in der Zeche bis zur Verkokung auf der Kokerei kennenlernen möchten, bietet die Führung „Von Kohle und Koks“ ab 13.30 Uhr einen guten Überblick über den Denkmalpfad ZOLLVEREIN® und das UNESCO-Welterbe.
Gigantische Architektur
Die einzigartige Architektur der von Fritz Schupp und Martin Kremmer konzipierten Zentralschachtanlage Zollverein XII steht im Mittelpunkt der Architekturführung, die um 15.00 Uhr startet. Am Beispiel von Zollverein Schacht XII erhalten die Besucher viele interessante Hintergrundinformationen darüber, wie ein Denkmalkomplex von der Dimension der Zeche und Kokerei erhalten wird, welche Kriterien es für die Unterschutzstellung gibt, welche Vorgaben zu beachten und welche Herausforderungen beim Erhalt zu bewältigen sind und wie die Gebäude für neue Nutzungen saniert werden.
Zu einer Zeitreise zurück in die Anfänge der Schwerindustrie im Ruhrgebiet lädt die Führung „Haniel und Krupp – Industriepioniere und ihre Wurzeln auf Zollverein“ jeweils um 11.30 und 14.30 Uhr ein. Die Besucher bekommen Einblicke in das Werk von Franz Haniel, Gründer der Zeche Zollverein, sowie von Alfred Krupp und erleben, wie stark diese beiden Gründerpersönlichkeiten bis heute das Gesicht der Region geprägt haben.
Technik oder Familienschicht
Die Arbeit und die Technik in der Musteranlage Zollverein Schacht XII – einst die größte und bis zu ihrer Stilllegung 1986 auch eine der leistungsstärksten Steinkohlenzechen im internationalen Vergleich – steht im Mittelpunkt der Führung „Über Kohle und Kumpel“, die zwischen 11.00 und 17.00 Uhr stündlich angeboten wird.
Auf Kinder ab fünf Jahren und Familien wartet ein besonderes Angebot: In der „Familienschicht“ jeweils um 11.00 und 13.00 Uhr lernen Kinder, Eltern und Großeltern auf spielerische Weise die Funktion eines Bergwerks kennen, indem sie in die Rolle der Bergleute schlüpfen und einen Arbeitstag auf der Zeche Zollverein durchlaufen. Gewonnen hat das Team, das die meiste Kohle gefördert hat. Auch auf der Kokerei sind die Familien gefragt: Ab 14.00 Uhr erfahren sie in der Führung „Die Kokerei für Groß und Klein“ bei spannenden Spielen, kniffligen Aufgaben und Rätseln wie aus Kohle Koks gemacht wurde.
Autor:Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord |
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