Akzente und Fragezeichen: Ausstellung der Kunstgruppe Nord auf Zollverein
"Kunst vor Ort" lautete der Titel einer Ausstellung Kunstgruppe Nord (KuNo) auf dem Welterbe Zollverein XII. Zu sehen waren Exponate der "KuNo-Künstler" sowie Arbeitsergebnisse aus dem aktuellen "KuNo-Projekt mit jungen Migranten.
Aus künstlerisch tätigen Menschen, die sich eher zufällig begegnet sind, formierte sich vor 25 Jahren, 1992, prozesshaft die Kunstgruppe Nord in Essen, liebevoll abgekürzt „die KuNos“.
Während die Mehrheit der Künstler der kommunalen Kulturszene sich im Essener Süden beheimatet weiß, agieren die KuNos im Essener Norden. Hier bilden sie Arbeitsakzente, suchen in der Nähe der Menschen nach Themen, die Fragezeichen setzen. Ausstellungen individueller künstlerischer Auseinandersetzung sind ein Schwerpunkt - in den vom Bergbau verlassenen Orten, noch ursprünglich, später schön wiederhergestellt - spannend als Kontrapunkte für sensible Ausdrucksformen künstlerischer Gestaltung.
Projekte mit Gruppen aus der Stadtteilgesellschaft sind ein weiterer Schwerpunkt. Dabei geht es um Gegenwartsproblematik: Zuwanderung- verbildlicht in mit Erinnerungsstücken gefüllten Koffern, ausgestellt auf dem Marktplatz in Katernberg; Konfrontation mit der Nazivergangenheit im Stadtteil als Bild im Gegenentwurf zum Kriegerdenkmal; In- Augenhöhe-Arbeiten mit behinderten Menschen an Kunstexponaten und deren Präsentation; Gedanken zur Ich-Bestimmung, erarbeiten mit jungen unbegleiteten Flüchtlingen und in künstlerische Formate bringen - das sind wenige Versatzstücke aus 25 Jahre KuNo im Essener Norden, KuNo auf Zollverein.
Dann sind noch die interkommunalen und internationalen Kontakte und Projekte im Ausstellungsbereich und in Workshops zu erwähnen. Der neue kleine Katalog ist ein Doppelpunkt: Es geht weiter mit der individuellen künstlerischen Arbeit der "KuNos", mit Ausstellungen und Projekten am Puls der Zeit.
Autor:Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord |
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