Repräsentative Altlasten
90 Jahre Stahlbuch der Stadt Essen - eine kriegerische NS-Hinterlassenschaft

Weit überlebensgroßes  Modell  - das Stahlbuch der Stadt Essen - vor einigen Jahren während einer Jubiläums Ausstellung in der Ratshauspassage . | Foto: Walter Wandtke
8Bilder
  • Weit überlebensgroßes Modell - das Stahlbuch der Stadt Essen - vor einigen Jahren während einer Jubiläums Ausstellung in der Ratshauspassage .
  • Foto: Walter Wandtke
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Stahlbuch - ein cleveres NS-Propagandakunstwerk

Bis 1934 war die damals bereits Halbmillionenstadt Essen eine der wohl sehr wenigen deutschen Metropolen ohne ein goldenes Buch für Ehrengäste, die unsere Stadt oder die Krupp-Werke besuchten. Das änderte sich mit dem 28. Juni 1934. Die Stahl- und Kanonenstadt Essen, vor allem im 1. Weltkrieg wichtig als "Rüstungsschmiede des Reichs", brillierte jetzt mit einem einzigartigen "Stahlbuch" für seine prominenten Besucher. Eigentlich ungewöhnlich, daß dieses Stahlbuch aus der NS-Zeit bis heute - natürlich ohne die schon lange herausgetrennten Seiten der Jahre 1934/44 - bis heute wichtigen Besucher*innen unserer Stadt zur Unterschrift vorgelegt wird. Streng genommen ist es auch ein Skandal.
Mit den ersten Unterschriften eingeweiht wurde dieses Ehrenbuch zur Feier der Hochzeit des NSDAP-Gauleiters und Reichstagsabgeordneten Josef Terboven mit der früheren Goebbelssekretärin Ilse Stahl am 28. Juni 1934 in der Münsterkirche.
Entstanden war es auf Anregung des ersten nationalsozialistischen Essener Oberbürgermeisters Dr. Theodor Reismann-Grone, der sich bis zur NS-Machtergreifung im Januar 1933 als rechtskonservativer Verleger u.a. der "Rheinisch-Westfälischen Zeitung" betätigt hatte. Der kriegsbegeisterte, wie kunstsinnige Verleger und Schriftsteller, sah sich jetzt als hundertprozentiger Soldat für den Führer.  Essen, das vor 1933 durchaus mit fortschrittlicher Kultur glänzen konnte, sollte unter dem Regiment in mit aller Kraft zu einem, wie Reismann-Grone ausführte "braunen Weimar" umgestaltet werden. Die essener Theaterlandschaft und die Stadtbibliothek waren bereits in seinem erstem Wirkungsjahr nationalsozialistisch umgepolt worden. Am "Ausmerzen" sogenannter "entarteter, undeutscher"  Kunst z.B. aus dem Folkwangmuseum wurde 1934 noch gearbeitet.

Ein Gästebuch für die neue Eiserne Zeit

Aus einer Ausstellung im Ratshausfoyer zur Geschichte des Stahlbuchs , die im April 2013 die scheinbar nur 60 jährige Geschichte dieses Gästebuch feierte. Die Vorgeschichte des speziellen Ehrenbuchs der Stadt wurde dort zwar nicht verschwiegen. Es wurde aber suggeriert, anno 1953 mit der Unterschift des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss und der Heraustrennung der Seiten mit NS-Prominenz wäre ein ausreichender Neuanfang gesetzt worden. | Foto: Walter Wandtke
  • Aus einer Ausstellung im Ratshausfoyer zur Geschichte des Stahlbuchs , die im April 2013 die scheinbar nur 60 jährige Geschichte dieses Gästebuch feierte. Die Vorgeschichte des speziellen Ehrenbuchs der Stadt wurde dort zwar nicht verschwiegen. Es wurde aber suggeriert, anno 1953 mit der Unterschift des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss und der Heraustrennung der Seiten mit NS-Prominenz wäre ein ausreichender Neuanfang gesetzt worden.
  • Foto: Walter Wandtke
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Ein symbolkräftiges Mittel für die neue braune Kulturhauptstadt war auch der städtische Auftrag an die Buchbinderin Frida Schoy für ein kunsthandwerklich ausgearbeitetes "Stahlbuch". Das neue Gästebuch aus bestem Kruppstahl war sicherlich in seiner Materialität kriegerisch genug, um auf dem Metalleinband nicht noch zusätzlich irgendwelche eingearbeiteten Hakenkreuze oder altgermanische Runen vorweisen zu müssen.
Natürlich gab es es für die ersten Unterschriften keinen würdigeren Auftakt als die der Essener Ehrenbürger Reichskanzler Adolf Hitler und des preusssichen MinisterpräsidentenHermann Göring.
Entsprechend pathetisch fallen die Worte die Oberbürgermeister Reismann-Grone zur tatsächlichen Unterschriftsetzung ins Stahlbuch aus: Laut der Stadtchronik über "100 Jahre Großstadt Essen" von Klaus Wisotzky hieß es in etwa : "Als Gästebuch der Stadt wird ein Stahlbuch angelegt, da die Stahlstadt Essen und die eiserne Zeit kein Goldenes Buch dulde."
Das aus "feinstem Kruppschen Edelstahl" verfertigte Stahlbuch werde ausdrücklich angelegt, um symbolisch mit dem Dritten Reich eine „ neue Epoche der Stadt“ einzuläuten. - Dazu ein kleiner passender Ausblick auf auf den NSDAP-Reichsparteitag 1935, auch dort kam Adolfs Hitlers besondere Liebe für Kruppstahl zu Ehren: „Die deutsche Jugend muss flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl werden.“ Für die Ruhrmetropole Essen und ihr Gästebuch im „Tausendjährigen Reich“ war Gold hier sicherlich ein viel zu weiches Material.

Unser Stahlbuch - kein Gästebuch für demokratische Zeiten

Eine der vielen Unterschriften ins Stahlbuch der Stadt Essen: Hier im September 2015  durch  Malgorzata Manka- Szulik, der Stadtpräsidentin unserer polnischen Partnerstadt Zabrze, dem früheren Hindenburg mit sehr wechselvoller deutsch-polnischer Kriegs und Namensgeschichte. Zu viele Jahrzehnte lang gab es eine sogenannte "Patenschaft" Essens über die frühere deutsche Stadt Hindenburg, die sich auf die Rückkehrwünsche der oberschlesischen Vertriebenenverbände nach de, 2. Weltkrieg bezog. | Foto: Walter Wandtke
  • Eine der vielen Unterschriften ins Stahlbuch der Stadt Essen: Hier im September 2015 durch Malgorzata Manka- Szulik, der Stadtpräsidentin unserer polnischen Partnerstadt Zabrze, dem früheren Hindenburg mit sehr wechselvoller deutsch-polnischer Kriegs und Namensgeschichte. Zu viele Jahrzehnte lang gab es eine sogenannte "Patenschaft" Essens über die frühere deutsche Stadt Hindenburg, die sich auf die Rückkehrwünsche der oberschlesischen Vertriebenenverbände nach de, 2. Weltkrieg bezog.
  • Foto: Walter Wandtke
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Aber das tausend jährige Reich eines "braunen Weimar" ist ja seit fast 80 Jahren vorbei. Im Zuge der deutschen Eroberungsfeldzüge ab September 1939 und der nationalsozialistischen Niederlage im Mai 1945 ist Essen eigentlich auch keine Stahlstadt mehr. Stahl wird seit Kriegsende woanders gekocht. Die riesigen hochmodernen Krupp-Stahlwerke im sogenannten M1 Gelände an der Bottroper Straße wurden bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg als Reparationsleistung für die von der Wehrmacht verursachten Kriegsschäden in Europa hier abmontiert.
Der seit Jahrzehnten andauernde Stolz unserer Stadtwerbung über das bundesdeutsche Alleinstellungsmerkmal eines Stahlbuchs könnte kurzfristig schrumpfen, wenn einmal Ehrengäste der Stadt erfahren sollten, dass sie mit ihren Unterschriften eine faschistische Tradition weiterführen. Man stelle sich vor, die Bürgermeister von Tel Aviv in Israel , polnischen Städten oder jüdische Besuchsgruppen der Stadt wüssten, welche Gästebuchtradition sie mit ihren Unterschriften fortführen.
Insbesondere auch das nowegische Königshaus oder gewählte Mandatsträger*innen aus Städten wie Oslo, wären sicherlich entsetzt, wenn sie erfahren, dass dieses Stahlbuch zu ehren der Hochzeit von Josef Terboven ins Leben gerufen wurde, der im 2. Weltkrieg deutscher Reichskommissar im besetzten Norwegen war.
Wenn wir die Liste der Stahlbuch-Eintragungen seit 1953 durchgehen, dürften wir  viele weitere Unterschriften von ausländischen Würdenträger*innen, aber auch Deutschen finden, die angesichts dieser Vorgeschichte lieber nichts dieses Gästebuch geschrieben hätten.

Braune High-Society-Hochzeit

Fotoaufnahme aus einer Buchseite aus "100 jahre Großstadt Essen"- Münsterkirche essen: Trauung des Essener Gauleiters Josef Terboven mit Ilse Stahl; deutlich erkennbar in der Mitte Trauzeuge Adolf Hitler, am Bildrand auch Hermann Goering. Weitere NS-Prominente wären noch zun identifizieren. | Foto: Stadtbildstelle Essen
  • Fotoaufnahme aus einer Buchseite aus "100 jahre Großstadt Essen"- Münsterkirche essen: Trauung des Essener Gauleiters Josef Terboven mit Ilse Stahl; deutlich erkennbar in der Mitte Trauzeuge Adolf Hitler, am Bildrand auch Hermann Goering. Weitere NS-Prominente wären noch zun identifizieren.
  • Foto: Stadtbildstelle Essen
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Der Essener NSDAP-Gauleiter Josef Heinrich Terboven war nicht irgendein Nazifunktionär, sondern ein wichtiger alter Kämpfer. Terboven hatte 1925 die erste essener NSDAP Ortgruppe gegründet und war SA-Leiter geworden. Jetzt konnte er Adolf Hitler im Ruhrgebiet den Rücken freihalten auch vor Auseindersetzungen mit der SA, die mehr braune Revolution und militärische Macht auf Kosten der Reichswehr wollte. Später wird die "Nationalsozialistische Korrespondenz" stolz berichten, wie klug der Trauzeugen-Schachzug des Führers Adolf Hitler war. So kurz vor den Aktionen des sogenannten Röhm-Putschs - der tatsächlich eher eine breitgestreute Mordaktion gegen ehemalige , jetzt potentiell gefährlich gewordene Helfer aus den Heer der SA-Mannschaften und Befehlshaber.
Schon im November 1923, beim gescheiterten Hitler-Ludendorf-Putsch in MünchenI war Josef Terboven mitmarschiert, jetzt hatte er stattdessen  beste Verbindungen zu den Ruhrgebietsindustriellen.

1. Dezember 1940 in Oslo: Besuch von Reichs-Propagandaminister Dr. Josef Goebbels beim Reichskommissar Josef Terboven im von der Wehrmacht besetzten Norwegen. | Foto: Übernahme als Common using aus dem Wikipedia Fotoarchiv
  • 1. Dezember 1940 in Oslo: Besuch von Reichs-Propagandaminister Dr. Josef Goebbels beim Reichskommissar Josef Terboven im von der Wehrmacht besetzten Norwegen.
  • Foto: Übernahme als Common using aus dem Wikipedia Fotoarchiv
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Terboven, der im zweiten Weltkrieg ab 1940 zum Reichskommissar des von der deutschen Wehrmacht besetzten Norwegen ernannt wird, tritt 1923 der NSDAP bei. Nach der Aufhebung eines zeitweiligen Parteiverbots in der Weimarer Republik gründet er 1925 deren Essener Ortsgruppe.  Lange vorher vorbereitet, schwärmten am 30. Juni 1934 auf Befehl Adolf Hitlers und wesentlicher Hilfe von Heinrich Himmler diverse Mordkommandos aus, um schließlich 150 bis 200 ehemalige Verbündete in der Partei, wie auch lästig gewordende Konservative umzubringen.
Während die SA-Truppen offiziell in Ferien geschickt worden waren und Reichkanzler Adolf Hitler samt Minsterpräsident Göring scheinbar bei der großen Gauleiterhochzeit im Ruhrgebiet beschäftigt sind, war kaum zu ahnen, dass im Hintergrund die endgültige Abrechnung in Partei und SA vorbereitet wurde.
Am 28. Juni 1934 heiratet Josef Terboven in der Essener Münsterkirche Ilse Stahl, eine ehemalige Sekretärin von Propagandaminiaber war - die äußere Ruhr zu wahren. Lange vorher vorbereitet, schwärmten am 30. Juni 1934 auf Befehl Adolf Hitlers und wesntlich Hilfe von Heinrich Himmler diverse Mordkommandos aus, um schließlich 150 bis 200 ehemalige Verbündete in der Partei, wie auch lästig gewordende Konservative umzubringen.
Während die SA-Truppen offiziell in Ferien geschickt worden waren und Reichkanzler Adolf Hitler samt Minsterpräsident Göring scheinbar bei der großen Gauleiterhochzeit im Ruhrgebiet beschäftigt sind, war kaum zu ahnen, dass im Hintergrund die endgültige Anrehcnung in Partei und SA vorgereitet wurde. ster Josef Goebbels.  Jetzt wird dem prominenten Nazi die Ehre zuteil, dass sowohl Reichskanzler Adolf Hitler, wie der preußische Ministerpräsident Hermann Göring an seiner Hochzeit als Trauzeugen teilnehmen.
Oberbürgermeister Theodor Reismann-Grone, der schon vor 1933 als einflussreicher Chefredakteur der in Essen erscheinenden RWZ, der Rheinisch-Westfälischen Zeitung die Kanzlerschaft Hitlers gefordert hatte, glaubt hier einen historischen Moment zu erkennen:
"Wenn heute zu diesem hochzeitlichen Fest Sie, mein Führer erschienen sind, mit ihren alten getreuen Gefolgsmannen, vor allem mit Ihnen, Herr Ministerpräsident Göring, wenn wir so die beiden Ehrenbürger der größten Metallstadt Deutschlands gleichzeitig begrüßen dürfen, so setzt sich für uns heute diese stattliche Reihe der kaiserlichen erlauchten Besuche fort, welche für die Stadt ein Ruhm und für die Geschichte ein Ereignis sind. Um diese Stunde in etwa festzuhalten, hat die Stadt Essen heute ein Gästebuch begonnen.
Es soll Ausdruck dafür sein, dass heute heute mit dem Dritten Reich und diesem Buch eine neue Epoche der Stadt eingeläutet wird."

Neustart des Stahlbuchs mit Bundespräsident Theodor Heuss

1953 holt Essens damaliger CDU-Oberbügermeister Dr. Hans Toussaints das Stahlbuch wieder aus dem städtischen Magazin und lässt die Schmuckseiten für nationalsozialistische Funktionäre, Kriegshelden oder Diplomaten aus faschistischen Ländern  heraustrennen. Der Neustart des Stahlbuchs beginnt nach etwa neun jähriger Kriegsunterbrechung 1953 mit dem Eintrag von Bundespräsident Theodor Heuss.

So viele berühmte Menschen und demokratische Politiker*innen haben sich in den letzten Jahrzehnten ins Stahlbuch der Stadt einegtragen. Da darf die diktatorische Vorgeschichte dieses Gästenbuchs zwischen 1934 und 1944 nicht so streng bewertet werden ? | Foto: Walter Wandtke
  • So viele berühmte Menschen und demokratische Politiker*innen haben sich in den letzten Jahrzehnten ins Stahlbuch der Stadt einegtragen. Da darf die diktatorische Vorgeschichte dieses Gästenbuchs zwischen 1934 und 1944 nicht so streng bewertet werden ?
  • Foto: Walter Wandtke
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Allerdings blieb ein bisschen Erinnerung an Hitler-Deutschland damit doch erhalten. Theodor Heuss hatte als Reichstagsabgeordneter auch der Selbstentmachtung des Parlamentes zugestimmt. Mit seinem Votum für das sogenannte Еrmächtigungsgesetz vom 24. März 1933 hatte er mit dafür gesorgt, dass dann 12 Jahre lang Adolf Hitler und die NSDAP ihre diktatorische Alleinregierung aufrecht erhalten konnten.
70  Jahre nach der Wiederauflage der anachronistischen Stahlbuch-Tradition sollte auch der Stadt-Repräsentation möglich sein, die Epoche der stahlharten braunen Diktatur in den historischen Giftschrank zu legen, ohne sie damit verschweigen zu wollen.
Gestaltungswettbewerb für Gästebuch im 21. Jahrhundert
Völkerfreundlicher als ein kaltglänzendes Stahlbuch wäre stattdessen ein öfffentlicher Wettbewerb, vielleicht mit Hilfe des Design-Zentrum NRW oder der Gestaltungsfachbereiche der Universität Duisburg-Essen.  Im Jahr 2002 feierte Essen die Stadtgründung vor 1150 Jahren. Auch damals wurde beschworen, dass der Generationen alte Kohlenstaub lange abgeschüttelt sei und die Industrie-Kathedrale, unser Weltkulturerbe Zeche Zollverein, von weit zurückliegender Malochergeschichte erzählen würde.
Folgender Antrag der damaligen grünen Stadtrats-Fraktion fand seinerzeit leider keien Mehrheit. „Anlässlich der 1150 Jahrfeiern zur Stadtgründung Essens im kommenden Jahr werden die Eintragungen von Ehrengästen in das Stahlbuch beendet. Stattdessen wird eine zeitgemäße, nicht vom nationalsozialistischen Geist der dreißiger Jahre bestimmte neue Form des Gästebuchs der Stadt entwickelt.“

Auch diese Tafel gehörte vor 10 Jahren zur Ausstellung für die Essener Stahlbuchtradition - die braune Geburtsstunde und 10jährige faschistische Nutzung und Tradition wird dort aufgelistet, scheint aber jetzt, wie auch zu Beginn der fünfziger Jahre kaum jemanden zu stören. | Foto: Walter Wandtke
  • Auch diese Tafel gehörte vor 10 Jahren zur Ausstellung für die Essener Stahlbuchtradition - die braune Geburtsstunde und 10jährige faschistische Nutzung und Tradition wird dort aufgelistet, scheint aber jetzt, wie auch zu Beginn der fünfziger Jahre kaum jemanden zu stören.
  • Foto: Walter Wandtke
  • hochgeladen von Walter Wandtke

Braune Streifen der Stadtgeschichte sind aber nicht damit zu entsorgen, in dem nur einige ehrenwerte und kritische stadtgeschichtliche Publikationen in Druck gegeben werden, die dann ein sehr spezielles Fachpublikum erreichen. Kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte bedeutet auch, einen für die breite Öffentlichkeit erkennbaren symbolischen Neuanfang zu setzen.
Eigentlich ist es überfällig, das Stahlbuch endgültig ins Archiv zu verbannen. Jetzt endlich müssten wir demokratisch- friedlichere Ideen für unser Gästebuch entwickeln. Anläßlich des zwischen 28. und 30. in der Essener Grugahalle stattfinden AFD-Bundesparteitags und der realer werdenden Gefahr , das unsere Demokratie von Rechts außen ins Rutschen gebracht wird , wäre die Verbannung des essener Stahlbuch doch ein gutes Signal demokratischer Kultur.
Walter Wandtke

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

5 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.