450 Jahre Reformation in Essen - Fürstäbtissin wollte den ersten lutherischen Gottesdienst verhindern

Einst St. Gertrudis, heute Marktkirche: Dort wurde 1563 der erste lutherische Gottesdienst in Essen gefeiert, sehr zum Missfallen der Fürstäbtissin. | Foto: Pressestelle Evang. Kirche in Essen
  • Einst St. Gertrudis, heute Marktkirche: Dort wurde 1563 der erste lutherische Gottesdienst in Essen gefeiert, sehr zum Missfallen der Fürstäbtissin.
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Mit einem festlichen Abendmahlsgottesdienst feiert die Evangelische Kirche in Essen am Donnerstag, 2. Mai, um 18 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, den 450. Jahrestag des ersten lutherischen Gottesdienstes in Essen. Die Predigt hält der Düsseldorfer Oberkirchenrat Christoph Pistorius. Oberbürgermeister Reinhard Paß überbringt die Grüße der Stadt; Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve grüßt für die Katholische Kirche. Die liturgische Leitung teilen sich Superintendent Irmenfried Mundt und Pfarrer Steffen Hunder, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Altstadt. Für die musikalische Gestaltung sorgen Kreiskantor Thomas Rudolph (Orgel) und das Instrumentalensemble "Hora Decima".

Im Anschluss lädt der Kirchenkreis zu einem Empfang ein, auf dem die Festschrift "Die Durchsetzung der Reformation durch Volk und Rat in der Stadt Essen" des früheren Stadtsuperintendenten Heinrich Gehring vorgestellt wird: Vor genau 450 Jahren, am 2. Mai 1563, feierte Heinrich Barenbroch in der damaligen Kirche St. Gertrudis, die den Essenern heute als evangelische Marktkirche vertraut ist, trotz des Widerstandes der regierenden Fürstäbtissin den ersten lutherischen Gottesdienst. Mit Recht wird dieser Tag daher als eigentlicher "Essener Reformationstag" in den Chroniken festgehalten; er ist zugleich auch das Geburtsdatum der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Altstadt.
Die Einführung der Reformation in Essen gilt allgemeinhin als besonders gutes Beispiel für die Wirkungsweise einer autonomen Bürgerbewegung in der damaligen Zeit. In seinem Aufsatz beschreibt Heinrich Gehring höchst anschaulich den spannenden und zugleich spannungsreichen Verlauf der Reformation in Essen. Interessierte erhalten die 48seitige Broschüre vom 3. Mai an kostenlos in der Marktkirche und im Haus der Evangelischen Kirche, III. Hagen 39.

Jahrestagung mit drei interessanten Vorträgen

Auch die beiden folgenden Tage stehen ganz im Zeichen des Essener Reformationsjubiläums: Der Verein für Rheinische Kirchengeschichte veranstaltet am 3. und 4. Mai seine Jahrestagung im Haus der Evangelischen Kirche. Außer der Mitgliederversammlung sind Exkursionen in die Domschatzkammer, zur Villa Hügel und zur Evangelischen Kirche in Werden geplant. Am Freitag lädt der Verein zu drei interessanten Vorträgen ein: Um 15.30 Uhr spricht Dr. Ute Küppers-Braun über die "Essener Fürstäbtissinnen und Stiftsdamen im Zeitalter der Konfessionalisierung". "Die Reformation als Bürgerbewegung - Aspekte autonomer Kirchenreformen am Beispiel der Stadt Essen" ist um 17 Uhr das Thema von Marcel Nieden, Professor am Institut für Evangelische Theologie der Universität Duisburg-Essen. Um 20 Uhr wird schließlich Diana Maria Friz, Verfasserin der vielbeachteten Biografien über Bertha Krupp und Margarethe Krupp, erwartet: Die Autorin, die in Argentinien und Bad Arolsen lebt, spricht über "Christliche Feste im Hause Krupp zu Lebzeiten von Bertha Krupp".

Weitere Jubiläumsveranstaltungen sind geplant

Der runde Jahrestag ist Anlass für eine Reihe weiterer Jubiläumsveranstaltungen: Geplant sind eine Gottesdienstreihe über die Grundaussagen der Reformation, öffentliche Vorträge, eine Konzertreihe mit Bachkantaten und eine Ausstellung in der Marktkirche zum Thema "Reformation und Toleranz"; auch das Institut für Evangelische Theologie der Universität Duisburg-Essen, der Historische Verein für Stift und Stadt und die Alte Synagoge/Haus jüdischer Kultur sind in das Programm eingebunden.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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