Koksheizung setzt Kohlenmonoxid frei - Nächtlicher Großeinsatz an der de-Wolff-Straße
Rettung im letzten Augenblick: Eine Mieterin schwebt aber noch immer in Lebensgefahr

Nächtlicher Großeinsatz in Altenessen-Süd. Die Koksheizung hatte in dem Mehrfamilienhaus Kohlenmonoxid freigesetzt. Mehrere Mieter mussten ins Krankenhaus, einer wurde zu einer Druckkammer geflogen. Eine Frau befindet sich noch immer in Lebensgefahr.  | Foto: lokalkompass.de
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Die Kohlenmonoxid-Warngeräte schlugen sofort Alarm, als die Rettungswagenbesatzung gestern Abend das Mehrfamilienhaus an der de-Wolff-Straße betrat. Ein Anrufer hatte sie gegen 23.15 benachrichtigt und einen medizinischen Notfall gemeldet.

Nach dem Alarm zogen sich Rettungskräfte und Patient aus dem Haus zurück. Die Alarmstufe wurde  erhöht, da die Retter zu diesem Zeitpunkt davon ausgehen mussten, dass eine größere Anzahl
Personen in dem Mehrfamilienhaus dem Kohlenmonoxid ausgesetzt war.  Neben
Feuerwehrkräften wurden neun Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF)
sowie der Leitende Notarzt zur Einsatzstelle alarmiert.

Wohnungstüren teilweise gewaltsam geöffnet

Dann musste es schnell gehen. Insgesamt wurden achtPersonen durch Schellen und Klopfen geweckt und aus der Gefahrenszone gebracht. Alle wiesen bereits teilweise stark erhöhte CO-Werte - also Kohlenstoffmonoxid-Werte - im Blut auf.  Nicht alle Mieter öffneten ihre Türen,  
drei Wohnungen wurden gewaltsam geöffnet. In einer dieser Wohnungen fanden die Retter eine
Dame mittleren Alters bewusstlos auf. Nach erfolgreicher Wiederbelebungvor Ort wurde sie mit notärztlicher Begleitung in eine geeignete Klinik
transportiert. Die Dame schwebt nach Aussage der Ärzte in akuter Lebensgefahr.

Patient per Hubschrauber zu einer Druckkammer geflogen

Die anderen acht geretteten Bewohner wurden nach notärztlicher Untersuchungebenfalls in Essener Krankenhäuser gefahren. Bei mindestens einem dieser
Patienten war der CO-Wert im Blut so hoch, dass er nach der Erstversorgung in
einer Essener Klinik mit einem Hubschrauber zu einer Druckkammer geflogen werden
musste. Dort wird das im Blut befindliche CO mit einer

Sauerstoffüberdruckbehandlung wieder aus dem Blut entfernt.
Da die zweiFeuerwehrmänner des ersteingetroffenen RTW ebenfalls leicht erhöhte Blutwerte

aufwiesen, blieben sie zur Beobachtung im Krankenhaus. Als Quelle der erhöhtenCO-Werte konnte die Koks-Heizung im Keller des Gebäudes ausgemacht werden. Nach
Rücksprache mit dem zur Einsatzstelle alarmierten
Bezirksschornsteinfegermeisters wurde der Koks aus der Heizung entnommen und im
Freien abgelöscht.

Sofortiges Nutzungsverbot für die Heizung

Der Schornsteinfeger erteile ein Nutzungsverbot für dieHeizung. Nach umfangreichen Belüftungsmaßnahmen im gesamten Haus durchgeführte
CO-Messungen ergaben keine erhöhten Werte mehr. Die unverletzten Bewohner
konnten daher nach Abschluss der Einsatzmaßnahmen wieder in ihre Wohnungen
zurückkehren. Bei dem Einsatz kamen insgesamt zehn Pressluftatmer zum Einsatz.

Während der Einsatzmaßnahmen war die Gladbecker Straße in beide Richtungen voll
gesperrt

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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