Faschist richtet Tankstellenmitarbeiter hin
Bürgerreporter-Meinung: Wie der Mord in Idar-Oberstein mit dem Querdenker-AfD- und Nazi-Milieu zusammenhängt

Am vergangenen Samstag wurde Alexander W. in Idar-Oberstein durch einen Kopfschuss ermordet. Er arbeitete am Wochenende als Kassierer um sich seinen Führerschein zu finanzieren. Er wurde nur 20 Jahre alt. (Twitter-Screenshot)
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  • Am vergangenen Samstag wurde Alexander W. in Idar-Oberstein durch einen Kopfschuss ermordet. Er arbeitete am Wochenende als Kassierer um sich seinen Führerschein zu finanzieren. Er wurde nur 20 Jahre alt. (Twitter-Screenshot)
  • hochgeladen von Bodo Urbat (Essen steht AUF)

Im ganzen Land ist eine Debatte um die Ursachen für den grausamen, aus faschistischer Gesinnung begangenen Mord an dem Studenten Alexander W. entbrannt. Selbst Leute, die sich für kritisch oder gar links halten (wie z.B. die ins Querdenker-Milieu abgedrifteten NachDenkSeiten), warnen davor, diesen Mord mit der faschistoiden Querdenker-Bewegung in Verbindung zu bringen. Klar gibt es da auch Übertreibungen. Oder es gibt in den Medien vielfach die völlig verharmlosende Darstellung, der Mörder habe das „wegen der Maskenpflicht“ getan.

Dabei ist der Zusammenhang zur Querdenker-AfD-Nazi-Szene unübersehbar. Und das nicht nur, weil der Mörder erwiesenermaßen mit diesem Milieu sympathisierte und sich daraus schon länger seine Gewaltphantasien speisten. Erinnert sei an die zahlreichen Demonstrationen, wo sie ohne größere Konsequenzen gegen Auflagen verstoßen sowie Journalisten, Kritiker und selbst Polizisten gewaltsam attackieren konnten. Erst vor ein paar Tagen sah ich im Fernsehen eine Dokumentation, die zeigte, wie Impfgegner Leute, die sich in einem Dorf in Thüringen in einem Impf-Bus impfen lassen wollten, so massiv bedrängten, dass die Polizei einschreiten musste.

An den Querdenkern ist nichts radikal

Die Reaktionen vieler Querdenker auf den Mord in den sogenannten Sozialen Medien sprechen Bände (siehe Bild). Hier wird deutlich, wie viele tickende Zeitbomben noch unterwegs sind, die nur auf einen Anlass oder ein Signal warten, um ihre menschenverachtende faschistische Gesinnung mal praktisch auszuleben. Auch wenn das nicht die Mehrzahl der Querdenker ist, sollte es doch jedem Anhänger zu denken geben, in welchen Sumpf er sich da begeben hat.

Aufmunitioniert wurde diese Szene nicht nur von den üblichen rechten Medien, sondern ganz besonders auch von der BILD-Zeitung und ihrem extrem rechten Chefredakteur Julian Reichelt.
Wenn jetzt von bürgerlichen Politikern und Medien ständig von einer „Radikalisierung“ dieser Szene gesprochen wird, dann ist das mehr als nur eine Verharmlosung der Querdenker. Es ist eine Spurenverwischung und ein Herunterspielen der Gefahr, die von diesen Leuten tatsächlich ausgeht. Das zeigte ja gerade der gescheiterte CDU-Kanzlerkandidat Laschet wieder, als er glaubte, mit einem Querdenker Wahlwerbung machen zu können, den er auf einer seiner Kundgebungen zu Wort kommen ließ. Was soll denn an diesen Leuten „radikal“ sein? Welchem Übel gehen sie denn mit ihrem grenzenlosen Egoismus, ihren Verschwörungstheorien und ihrer zunehmenden Gewalttätigkeit an die Wurzel?

Was die Querdenker-Szene kennzeichnet ist nicht eine angebliche Radikalisierung, sondern eine zunehmende Faschisierung. Von Anfang an haben hier die AfD und Faschisten aller möglichen Schattierungen mitgemischt und immer mehr Einfluss gewonnen. Auch die faschistischen „Steeler Jungs“ wurden bei Querdenker-Demos gesichtet. Die Bewegung, die angeblich weder rechts noch links sein will, ist in Wirklichkeit die praktische Umsetzung der faschistischen Querfront-Strategie. Und deshalb ist auch die Partei „DieBasis“, die sich als parlamentarischer Arm der Querdenker etablieren will, alles andere als harmlos.

Am vergangenen Samstag wurde Alexander W. in Idar-Oberstein durch einen Kopfschuss ermordet. Er arbeitete am Wochenende als Kassierer um sich seinen Führerschein zu finanzieren. Er wurde nur 20 Jahre alt. (Twitter-Screenshot)
Eine kleine Auswahl an menschenverachtenden Kommentaren aus der Querdenker-Szene.
Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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