Diskussion um den Rathausvorplatz

Für optimale Blickachsen und Wegverbindungen plädiert der kettwiger Architekt Klaus-Peter Fütterer. Plätze seien mehr als nur verträumte grüne Oasen. Sie seien vielmehr Plätze der Begegnung. | Foto: Fütterer
  • Für optimale Blickachsen und Wegverbindungen plädiert der kettwiger Architekt Klaus-Peter Fütterer. Plätze seien mehr als nur verträumte grüne Oasen. Sie seien vielmehr Plätze der Begegnung.
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Kettwig. Das Konzept der Bezirksvertretung für die Umgestaltung des Rathausvorplatzes stößt auf Unmut.

Nach den derzeitigen Plänen sollen drei Bäume im östlichen Teil sowie ein Nadelbaum abgesägt werden.
„Wird da gerade die Chance auf einen präsentablen und multifunktionalen Platz in der Mitte Kettwigs verspielt?“, fragt sich Architekt Klaus-Peter Fütterer. Er hält nichts von dem Schnellschuss. „Es wäre besser, in aller Ruhe den Platz zu überplanen“, fährt er auf Nachfrage fort.

„Genau die Bäume, die den Blick auf das ‚Denkmal Rathaus‘ behindern und die potentielle Platzfläche und Sichtachse zwischen Markt und Rathaus stören, bleiben erhalten“, wundert sich Fütterer. Im Gegenzug fielen die sichtschützenden Bäume vor der „ungeliebten Fassade“ des Rathaus-Neubaus.

Der Architekt bedauert, dass „die Chance auf eine zusammenhängende Platzfläche durch Pflanzung von tausenden von Stauden zunichte gemacht wird.“
Aber Plätze, insbesondere in einer so zentralen Lage, hätten neben der Ausstellung von Gehölzen auch vielfältige städtebauliche Funktionen: Sitzen, Ausruhen, Spielen. Das sei aber derzeit und auch künftig nur sehr eingeschränkt möglich. Man müsse das Gesamtensemble betrachten, so Fütterers Forderung. Sinnvoll wäre eine freie, ungehinderte fußläufige Querverbindung der anschließenden Straßen und zwischen den Geschäften. „Eine offene Gestaltung des Platzes würde auch eine Ausweitung des Marktes auf den Rathausvorplatz ermöglichen.“ Auch die Stadtteilfeste könnten eine größere zusammenhängende Fläche gut vertragen. Die Umgestaltung böte die Chance, die zwei nebeneinander liegende Plätze, den Markt und vor dem Rathaus, zu verbinden.
Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann teilte dem Architekten inzwischen mit, dass „einige ihrer Ideen auch schon in den Arbeitskreissitzungen angesprochen, aber wegen der Finanzierung und der Ungewissheit der weiteren Rathausnutzung zurückgestellt“ wurden. Deshalb habe die Bezirksvertretung einen ersten Schritt zur Gestaltung der Grünflächen beschlossen. Der könne aus eigenen Mitteln finanziert werden. Nach Ansichts Bonmanns bringe dies „schon eine erhebliche Verbesserung der heutigen Situation.“ Zudem würden keine der weiteren Möglichkeiten verstellt.
Bonmannn kündigte an, dass nach Fertigstellung der beschlossenen Maßnahmen weitere Schritte diskutiert würden. Der dafür zuständige Ausschuss werden dann wieder aktiv.
Doch die Konzeption der freien Sichtachsen, verbunden mit dem Fällen von Bäumen, stößt auch auf Kritik.
„Mich wundert, dass es in Kettwig noch keinen allgemeinen Aufschrei gegeben hat, dass gleich mehrere Bäume vor dem Rathaus gefällt werden sollen. Laubbäume in der Stadt müssen gepflegt werden! Ich hoffe, die Verantwortlichen finden eine gute Lösung für die notwendige Verschönerung des Rathausvorplatzes und sägen zumindest keinen Laubbaum ab“, meint Helga Engel.

Für die Umgestaltung stellt die Bezirksvertretung 35.000 Euro zur Verfügung. Die Umsetzung soll im kommenden Jahr stattfinden. Nach Angaben von Grün und Gruga könnten allenfalls die drei Bäume an der Ostseite noch in diesem Jahr gefällt werden.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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