Für 235.000 Euro muss man lange stricken
Es war 1973, als sich die Damen das erste Mal trafen. „In einer Wohnung, die die Gemeinde nutzte“, erinnert sich Margret Severin. „Das Pfarrheim gab´s damals ja noch gar nicht.“
40 Jahre später sind die Damen noch immer aktiv. Einmal die Woche, mittwochs morgens, treffen sie sich. Dann klappern im Untergeschoss des Pfarrheims am Leoplatz die Stricknadeln, es wir gehäckelt, gestickt und genäht. „Viel schaffen wir an einem solchen Vormittag aber nicht“, räumt Margret Severin, Gründungsmitglied des Handarbeitskreises Herz Jesu, ein. „Dazu wird viel zu viel erzählt.“ Auch ein Täschen Kaffee darf bei den morgendlichen Zusammenkünften der Damen nicht fehlen.
Von den Handarbeiten können die kreativen Frauen nicht lassen. „Zuhause geht´s Tag für Tag weiter“, erklärt Renate Rubarth. Schließlich haben die Damen ein straffes Pensum zu erledigen. Für ihre beiden großen Basarveranstaltungen (Advent und Ostern) müssen jede Menge Decken gestickt, Schürzen und Taschen genäht, Puppenkleider gefertigt oder Schals und Socken gestrickt werden.
Mit Basarerlösen Gutes leisten
Dass sich Fleiß und Engagement auszahlen, das wissen die Damen seit Jahren. Denn mit ihren Basarerlösen leisten sie eine Menge Gutes. 235.000 Euro, so hat Margret Severin im Vorfeld des Jubiläums errechnet, sind in den vergangenen 40 Jahren zusammengekommen. 45.000 Euro haben die Handarbeitsdamen allein an die Kinderkrebshilfe überwiesen, mit 53.000 Euro haben sie die Arbeit des Friedensdorfs Oberhausen unterstützt.
„Darüber hinaus haben wir eine Delphin-Therapie für ein krankes Kind finanziert oder die Ausbildung eines Theologiestudenten unterstützt“, weiß Margret Severin.
Kreuzweg von Tisa von der Schulenburg
Und auch für den ehemaligen Gemeindepastor Oenning und seine Wünsche hatten die Damen des Handarbeitskreises immer ein offenes Ohr. So konnte dank ihres kreativen Schaffens der Kreuzweg von Tisa von der Schulenburg angeschafft werden, der heute auf dem Gelände hinter dem Gemeindekindergarten seinen Platz gefunden hat.
Vieles hat sich in den vergangenen 40 Jahren rund um den Leoplatz verändert. Für das Pfarrheim ist heute ein Förderverein zuständig, dort wo einst die Kirche stand, haben junge Familien ein neues Zuhause gefunden. „Wir sind aber immer noch da“, freuen sich Margret Severin und ihre Mitstreiterinnen. Und das soll nach Möglichkeit auch noch eine Weile so bleiben. Elf Frauen sind im Jubiläumsjahr im Handarbeitskreis aktiv, sorgen mit ihren Arbeiten für volle Verkaufstische und Kassen bei den Basaren.
„Wir wissen aber, dass wir in all den Jahren ohne Hilfe nicht das hätten schaffen können, was wir geschafft haben. Deshalb gebührt ein Großteil des Danks unseren vielen Helfern. Denjenigen, die uns die Basarplakate gestalten, die uns beim Aufbau helfen, denjenigen, die am Kuchenbuffet bedienen und uns immer wieder so leckere Sachen backen“, so Margret Severin. Als Dank durften sich nun auch mal die Helfer verwöhnen lassen. Die Damen hatten im Jubiläumsjahr zu einer Dankeschön-Kaffeerunde ins Gemeindeheim eingeladen.
6000 Euro Spende fürs Friedensdorf
Mit dabei auch Beate Kleinbrahm vom Friedensdorf Oberhausen. Für sie gab´s neben Kaffee und Torte einen gut dotierten Spendenscheck.
„6.000 Euro helfen uns enorm“, freut sich Kleinbrahm. „Schon allein dafür muss man lange stricken. Da wirkt die Gesamtspendensumme von 235.000 Euro noch mal umso eindrucksvoller.“
Osterbasar des Handarbeitskreises: Am Samstag, 9. März, und Sonntag, 10. März, werden im Pfarheim am Leoplatz wieder kunstvolle Handarbeiten angeboten. Der Verkauf läuft am Samstag von 15 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr. An beiden Nachmittagen hat die Cafeteria geöffnet.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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