Amateur-Box-Club Homberg 1923 in Holland

Jan Spang - Kyle Pentney | Foto: PIEK.NL
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ABC Homberg boxt mit 4 Athleten in Holland

Mit Kleinbus und PKW folgte das Team des ABC Homberg mit 4 Kämpfern und einer Vielzahl von Fans der Einladung von Luis Vargas und seinem Boxteam in Enkhuizen (NL). Hauptsächlich ging es um den zugesagten Rückkampf zwischen Jan Spang (U15) und seinem Gegner Kyle Pentney.

Das erste Duell hatte Jan Spang (38 kg) am 04.02.2012 in Moers beim Finale der offenen Meisterschaften des Bezirks Nordrhein etwas glücklich nach Punkten für sich entscheiden können. Insofern brannte sein Gegner auf Revanche.

In dem bis auf den letzten Platz gefüllten und sehr engen und kleinen Sportzentrum drängten sich rund 400 Zuschauer. Den Luftverhältnissen in der Halle war das nicht unbedingt zuträglich, sorgte aber im Rahmen der 22 angesetzten und durchgeführten Kämpfe in allen Altersklassen für eine tolle Stimmung und eine grandiose Atmosphäre, unterstützt mit Lichtorgeln und entsprechender Discomusik.

Beide Kämpfer zeigten sich im Gegensatz zu Ihrer ersten Begegnung stark verbessert und lieferten sich einen kämpferisch und auf technisch hohem Niveau stehenden Kampf. Der Holländer war natürlich sofort bemüht, seine „Schmach“ aus der ersten Begegnung wett zu machen und erwartungsgemäß komplett auf Angriff eingestellt. Für Jan und seine Ecke hieß das: den Angriffen des Gegners mit möglichst kurzen Meidbewegungen ausweichen, dann selbst kurz wieder nach vorne, rein in den Gegner, treffen und wieder weg und auf Distanz gehen. Das klappte zwar in Runde 1. noch nicht so optimal, in Runde 2. aber dann umso besser. Somit war für Runde 3 nun das „Rollkommando“, also die finale Offensive des Holländers zu erwarten. Aus diesem Grunde hatten Trainer Werner Hügel und Harald Jonischeit ihrem Schützling ebenfalls den totalen Angriff verordnet, was Jan auch sofort verstanden hatte und meisterhaft umsetzte. Das Ziel war, sich nicht in die absolute Defensive drängen zu lassen sondern stattdessen der Offensive des Niederländers ebenfalls offensiv zu begegnen. Das der Punktsieg dennoch Kyle Pentney zugesprochen wurde, war letztlich nebensächlich. Für Jan sollte dieser Kampf technisch und taktisch eine hervorragende Vorbereitung für die anstehenden NRW Meisterschaften sein.

Eindrucksvoll präsentierte sich einmal mehr Diaaldin Barakeh (69 kg). Der Homberger beherrschte seinen Gegner Jake de Vilder vom Team Voltreffer über alle 3 Runden, tanzte ihn aus und konnte aufgrund seiner überragenden Beinarbeit aus seinen Meidbewegungen heraus immer wieder klare Treffe setzen. Eine Schlagserie des Hombergers mit schweren und klaren Treffern führte in Runde 2 dazu, dass der Holländer angezählt wurde. Warum Jake de Vilder dennoch mit einem 2:1 der Sieg zugesprochen wurde, verstand niemand der anwesenden Zuschauer.

In der Gewichtsklasse bis 60 kg hatte Sebastian Lange (U17) gegen den Holländer Jessy Goosens vom Team NABA eine besonders schwere Prüfung zu bestehen. Er bestritt nicht nur seinen ersten Wettkampf überhaupt, sondern war im Rahmen der Aufstellung im 13. Kampf auch noch als Letzter aus dem Homberger Team vorgesehen. Sebastian meisterte die für ihn sicherlich nicht leichte Situation vorbildlich. Mit dem Gongschlag zur ersten Runde waren Nervösität und Selbstzweifel wie weggeblasen. Der Homberger nahm höchst konzentriert sofort den Kampf seines Gegners an und bereitete mit seiner Führhand schulmäßig eigene Aktionen vor. Zu keinem Zeitpunkt ließ er sich von seinem Gegner unter Druck setzen. Immer hatte er eine passende Antwort parat. Herausragend dabei, der von seiner Ecke "verordnete" permanente Einsatz seiner Schlaghand auf Innen- und Außenbahn. Dennoch gab es auch hier einen 2:1 Punktsieg für den Holländer. Ein Unentschieden wäre sicherlich angemessen gewesen, aber einscheinend nicht möglich. Durch die Tatsache, dass der Veranstalter für jeden Kämpfer einen Pokal in Gold und Silber bereithielt, konnte es somit leider nur Sieg oder Niederlage geben.

In der Gewichtsklasse +91 kg trat der Homberger Ahmet Öztürk (U19) nach auskurierter Armverletzung gegen Gino de Foseca (Team Kops) an. Ahmet zeigte seinem um einen halben Kopf größeren Gegner bereits mit dem Gongschlag zur 1. Runde wer hier Chef im Ring sein wird und streckte den überraschten Holländer mit einer Führhand/Schlaghand-Kombination in der Vorwärtsbewegung direkt zu Boden. Dies erzeugte erst einmal Respekt und Zurückhaltung beim Gegner. In Runde 2 wurden die Bemühungen des Holländers nach Wertungspunkten direkt mit harten Treffern des Hombergers gekontert. Den Klammerversuchen seines Gegners konnte sich Ahmet auf schnellen Beinen zumeist entziehen, um dann aus der Rückwärtsbewegung wieder mit harten Schlägen in den Angriff zu wechseln. Unverantwortlich vom Ringrichter, warum der zwischenzeitlich schwer gezeichnete Gegner nicht angezählt wurde. Stattdessen bemühte er viel zu spät den Ringarzt, der den Kampf jedoch zunächst wieder frei gab. Doch auch durch eine unwürdige Verwarnung gegen Ahmet Öztürk wegen angeblichen Haltens konnte der Ringrichter seinen Landsmann nicht mehr schützen. Nach weiteren schweren Treffern musste Gino de Foseca dann doch noch Zeit nehmen. Schließlich war es dem Ringarzt vorbehalten, den Kampf zum Ende der 2. Runde hin zu beenden. Sieger durch Abbruch in Runde 2 war somit Ahmet Öztürk, ABC Homberg.

Autor:

Harald Jonischeit aus Duisburg

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