Was macht das Schwein im Stadtmuseum?
Ungewöhnlicher Gast im Stadtmuseum Düsseldorf: Wo sich sonst Besucher die Exponate anschauen, gab es am Samstag ein echtes Schwein zu bestaunen. Dabei ist Eber „Felix“ nicht irgendein Schwein, sondern ein ausgebildetes Therapieschwein. Auf Einladung der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) war Physiotherapeut Daan Vermeulen mit seinem Felix zu Gast bei der Veranstaltung „Von Pflanzen, kleinen Pfoten und wertvollen Wirkstoffen – Therapieansätze bei Alzheimer im Überblick“.
„Tiere können helfen, Menschen mit Demenz zu aktivieren und Brücken zu bauen“, sagte Vermeulen, der Felix im Rahmen der tiergestützten Therapie bei Demenzpatienten in Seniorenheimen einsetzt. „Die Liebe zu Tieren ist bei Demenzpatienten trotz der Erkrankung vorhanden. Da sie von den Tieren so akzeptiert werden wie sie sind, steigert das auch ihr Selbstwertgefühl“, so Vermeulen.
Die Besucher im Stadtmuseum hatte Felix ebenfalls schnell überzeugt. Dabei sind Schweine eigentlich Fluchttiere. Felix wurde aber von Physiotherapeut Vermeulen an den Umgang mit Menschen gewöhnt. Im Stadtmuseum genoss es der Eber sichtlich, sich von den Besuchern streicheln und füttern zu lassen.
Zuvor hatte Prof. Dr. Jörg B. Schulz, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Aachen und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der AFI, einen Überblick über die medikamentöse Therapie der Alzheimer-Krankheit und den aktuellen Stand der Erforschung neuer Medikamente gegeben. „Viele Wirkstoffkandidaten werden in großen Studien getestet, ein Durchbruch steht bislang aber noch aus“, sagte Schulz. In Aachen gehen die Forscher einen anderen Weg. Mit Hilfe von Neurofeedback sollen Patienten ihre eigene Gedächtnisleistung ankurbeln. Das Forschungsvorhaben von Projektleiterin Prof. Dr. Kathrin Reetz wird von der AFI mit 79.400 Euro unterstützt.
Anlässlich des bevorstehenden Welt-Alzheimer-Tags am 21. September informiert die AFI mit Veranstaltungen und einem Themenspecial über „Die Therapie der Alzheimer-Krankheit“. Ausführliche Informationen für Betroffene, Angehörige und Interessierte bietet die Webseite www.alzheimer-forschung.de.
Autor:Christian Leibinnes aus Düsseldorf |
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