1:2-Pleite in Berlin: Fortuna mit der nächsten Niederlage
Fortuna Düsseldorf rutscht in eine Krise: Mit einem 1:2 bei Union Berlin setzte es die dritte Pflichtspiel-Pleite in Folge. Bedenklich: Wie bereits häufig in der Abstiegssaison erwachte der Absteiger zu spät.
Mit einer 2:1 (1:0) im Montagsspiel der zweiten Fußball-Bundesliga hat Union Berlin Fortuna Düsseldorf eine empfindliche Niederlage beigebracht. Ein Doppelpack von Adam Nemec (43. und 56. Minute) hatte die Hauptstädter frühzeitig in Führung gebracht, ehe der Anschlusstreffer von Axel Bellinghausen (77.) eine bis dahin nicht mehr für möglich gehaltene spannendeSchlussphase einläutete. Doch unterm Strich stand eine verdiente Auswärtsniederlage, die die Aufstiegsränge bereits nach dem vierten Spieltag in weite Ferne rücken lässt.
Düsseldorfs Trainer Mike Büskens vertraute der selben Startelf wie bei der 1:2-Heimniederlage gegen 1860 München. Doch die beteiligte sich zunächst nur in den ersten zehn Minuten an einem munteren Spiel zweier Mannschaften, die den Weg nach vorne suchten. Danach kippte das Geschehen zunehmend zugunsten der Hausherren, die sich ab der 15. Minute eine Reihe hochkarätiger Chancen erspielten.
Auffälig dabei nicht nur die Lücken in der Fortuna-Deckung, sondern vor allem auch fehlende Entlastung. Ein insgesamt unpräzises (Aufbau)spiel mit einer hohen Fehlerquote ermöglichte es den Gastgebern ab Mitte der ersten Halbzeit Dauerdruck zu entwickeln. Der wunderschön herausgespielte Führungstreffer der "Eisernen" war die logische Konsequenz.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit, die die Fortuna mit Gianniotas für den nicht ins Spiel findenden Bolly begann, zeigten die Gäste endlich etwas Initiative auf dem Weg nach vorne. Diese erhielt durch das 2:0 durch Nemec' zweiten Kopfballtreffer eine empfindlichen Rückschlag. Danach verwaltete Union die vermeintlich sichere Führung, was trotz zweier weiterer Düsseldorfer Wechsel (Fink für Lambertz und Reisinger für Bodzek) auch bis zur 77. Minute aufzugehen schien.
Dann allerdings bediente ausgerechnet der zuletzt umstrittene Tobias Levels Axel Bellinghausen, und der netzte ein. Das Startsignal für eine turbulente Schlussphase! Jetzt endlich spielte Fortuna druckvoll nach vorne, während Union ob der Gefahr, einen sichergeglaubten Sieg zu verspielen, plötzlich gehörig wackelte.
Und die Düsseldorfer Schlussoffensive hatte einen Namen: Stefan Reisinger. Erst in der 67. Minute eingewechselt, sorgte der Stürmer für den Schwung im Angriff, den die Gäste lange Zeit völlig hatten vermissen lassen. In der 83. Minute behauptete er sich im Berliner Strafraum gegen Schönheim, der den Arm ausfuhr, woraufhin Reisinger zu Boden ging. Die reichliche Theatralik dabei wertete Schiedsrichter Dingert wohl als versuchte Einflussnahme und entschied sich so in einer durchaus diskutablen Szene gegen einen Elfmeterpfiff.
In der Nachspielzeit wuchtete "Reise" eine Kenia-Flanke per Kopf platziert aufs Berliner Tor, dort aber verhinderte Union-Keeper Haas mit einer Blitzreaktion den späten Ausgleich. Der wäre aber mit Blick auf die gesamte Spielzeit für die Fortuna äußerst schmeichelhaft gewesen.
Während die Offensive, mit Ausnahme Reisingers, in der Luft hing, herrschte in der Defensive munteres Durcheinander. Und die Häufigkeit der Fouls eines Adam Bodzek, die eine entsprechende Häufigkeit an Standardsituationen nach sich zieht, erschwert es zusätzlich, das eigene Tor zu sichern. Insgesamt konnte Fortuna über zu weite Strecken ihren hohen Ansprüchen nicht im Ansatz gerecht werden. Und in dieser starken zweiten Liga reicht es eben nicht, erst in der Schlussviertelstunde zu erwachen.
Mit dem VfL Bochum trifft die Elf von Mike Büskens am kommenden Sonntag (Anstoß: 13.30 Uhr / Esprit-Arena) auf den nächsten unangenehmen Gegner. Das Team aus dem Ruhrgebiet hat trotz zuletzt dreier siegloser Liga-Spiele einen Zähler mehr auf dem Konto als Düsseldorf, nicht zuletzt dank eines Paukenschlags zum Saisonstart. Da nämlich gelang dem VfL ein Auswärtssieg – bei Union Berlin... .
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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