Duisburger Mädchen hilft ukrainischen Waisen
Bastelarbeiten am Rhein in Kaiserswerth verkauft
Carlotta ist erst acht Jahre jung, hat aber viel Gespür für das, was um sie herum so abläuft. Und sie hat ein Herz für diejenigen, denen es nicht so gut geht. Und familiäre Bezugspunkte zu Kaiserswerth hat sie ebenfalls. Alles zusammen hat zu einer Idee geführt, die viel überregionale Beachtung gefunden hat.
Das Mädchen aus dem Norden Duisburgs hat diese jetzt höchst erfolgreich in die Tat umgesetzt. Sie hat selbst bemalte Kerzen und gebastelten Filzeier verkauft und den Erlös geflüchteten Waisenkindern aus der Ukraine und deren Betreuern spendet, die in Kaiserswerth aufgenommen wurden. Über 700 Euro sind schon zusammengekommen, und Carlotta will weitermachen.
Zur Aktion entschlossen hatte sich kreative Grundschülerin, als sie die Ankunft von 17 geflüchteten Mädchen und Jungen aus der Ukraine und deren Betreuern direkt miterlebte. Diese kamen an der Arbeitsstelle ihrer Oma an und wurden dort untergebracht. Und Carlottas Familie half mit, die Räume für die Flüchtlinge vorzubereiten. Als Carlotta sah, dass die Kinder und die Erwachsenen bei der Ankunft nur das, was sie am Körper trugen, bei sich hatten, wollte sie unbedingt selbst etwas unternehmen, um den Kindern zu helfen.
Bunte Kerzen
und Filzeier
Da die Achtjährige in ihrer Freizeit sehr gerne bastelt, fragte sie ihre Mama, ob sie ihre kleinen Werke nicht verkaufen dürfte, um Geld für die Flüchtlinge zu sammeln. Sie durfte. Und zwar zum ersten Mal beim Geburtstag ihrer Uroma, der Es einem Kaiserswerther Restaurant gefeiert wurde. Die Verwandtschaft war von Carlottas Aktion begeistert und kaufte fleißig von den mit bunten Farben und manchen Friedenstauben bemalten Kerzen. Eines Sonntags ist sie dann mit ihrem kleinen Korb am Rhein in Kaiserswerth unterwegs gewesen und hat dort ihre Kerzen und Filzeier an Spaziergänger gegen eine Spende abgegeben.
Auch die Spaziergänger am Rhein waren begeistert von Carlottas Einsatz und unterstützen sie gerne. Die bis dahin gesammelten 325 Euro hat Carlotta mit ihrer Mama noch am gleichen Tag den Betreuern des Waisenhauses aus der Ukraine überreicht. Diese und die Kinder des Waisenhauses sind in der Kaiserswerther Diakonie untergebracht.
Schlimme
Erfahrungen
Von dort aus setzen sich die ukrainischen Betreuer dafür ein, weitere Kinder aus der Ukraine hierher zu bringen und notwendige Hilfsgüter in die Ukraine zu verschicken. Carlotta ist froh über die Bereitschaft der Menschen, die sie so toll unterstützen. Sie hätte aber nie damit gerechnet, dass sie den Waisenkindern durch den Verkauf ihrer gebastelten Sachen solch eine Freude machen kann. Mit den Spenden machen die Mädchen und Jungen zum Beispiel Ausflüge, um ein wenig von ihren schlimmen Erfahrungen abzulenken.
Deshalb bastelt und malt Carlotta weiter für die Kinder aus der Ukraine. In ihrer heimischen evangelischen Kirchengemeinde in Duisburg-Obermeiderich ist sie bei Gruppentreffen, Gottesdiensten und Friedensgebeten mit einem kleinen Stand vertreten, ihre Arbeiten an den Mann und die Frau zu bringen. Das Mädchen will weiter Spenden sammeln, um die ukrainischen Kinder in Kaiserswerth zu unterstützen. Sie weiß halt, dass die Mädchen und Jungen aus der Ukraine noch lange Hilfe brauchen und noch lange nicht zurück nach Hause können.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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