Schaltjahreskind: Leni wird vier Jahre alt - oder?

Vier Kerzen darf Leni Schlageter heute auspusten. Rein rechnerisch eigentlich erst eine, denn Leni ist ein Schaltjahreskind und das eigentliche Datum ihres Geburtstages taucht nur alle vier Jahre auf. Aber Wünsche hat sie so oder so. | Foto: Stephan Schütze
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  • Vier Kerzen darf Leni Schlageter heute auspusten. Rein rechnerisch eigentlich erst eine, denn Leni ist ein Schaltjahreskind und das eigentliche Datum ihres Geburtstages taucht nur alle vier Jahre auf. Aber Wünsche hat sie so oder so.
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Feiern am 28. Februar oder 1. März? 12 Jahre oder 48 Jahre alt? Ja, ein Schaltjahreskind hat viele Fragen zu klären. Und die vielleicht Wichtigste ist: Schaltjahreskind - besonders schön oder schön blöd?

„Also wenn ich es damals hätte verhindern können, dann hätte ich es getan“, sagt Nadine Schlageter aus Kirchlinde über die Geburt ihrer Tochter Leni am 29.2. 2008.
Doch mittlerweile findet die junge Mutter es eigentlich ganz schön. „Irgendwie ist es doch etwas besonderes. Und wenn man es mal genau nimmt, ist es doch cool, dass Leni ihren Führerschein mit 4,5 Jahren machen kann“, lacht Nadine Schlageter.

Auch Silke Reefeldt aus Westerfilde ist Mutter eines Schaltjahreskindes. Mandy ist jetzt 16 (oder vier?) Jahre alt. Und auch die beiden haben kein Problem mit dem Datum. „Eigentlich war das nie blöd“, sagt Mandy. Ich habe mich immer gefreut, etwas Besonderes zu sein. Das hat nicht jeder.“ Dabei hätte dieser Geburtstag noch verhindert werden können. „Die Geburt war drei Wochen zu früh und musste eingeleitet werden“, blickt Silke Reefeldt zurück. „Auf einmal fiel dem Arzt auf, dass man ja aufgrund des Datums auch noch einen Tag hätte warten können. Aber wie gesagt, wir hatten nichts gegen das Datum und haben das Mandy auch immer so vermittelt.“

Dass der 29. Februar ein besonderer Tag sein muss, bestätigt auch Susanne Sierau. Nicht nur, dass es auch ihr Geburtstag ist - diesmal der... nun ja: 12. - sondern er ist bei den meisten Menschen auch ganz anders im Gedächtnis verwurzelt. „In Schaltjahren bekomme ich viel mehr Glückwünsche als sonst. Die Menschen, die sonst schon mal einen Geburtstag vergessen, erinnern sich alle vier Jahre an mich. Schon irgendwie komisch“, lacht sie.
Dabei wäre der 29. Februar beinahe gar nicht ihr Ehrentag geworden. „Ich wurde zehn Minuten vor Mitternacht geboren. Mein Vater fragte die Ärzte, ob die Geburtsurkunde nicht auf den 1. März ausgestellt werden könnte“, verrät sie. Was natürlich nicht ging. Seither wird alle vier Jahre etwas größer gefeiert und ansonsten immer am 28. Februar. „Das haben meine Eltern so eingeführt. Ich bin doch ein Februarkind.“

Dazu gibt es aber auch andere Meinungen. „Natürlich ist es ein bisschen komisch, wenn ich sonst am 1. März feiere“, sagt Sara Privitzer. Aber sie feiert auf jeden Fall später. „Vorher feiern bringt Unglück“, sagt sie. Zum Glück stellt sich dieses Jahr die Frage aber gar nicht.

Fazit: Schaltjahreskinder finden ihren besonderen Ehrentag eher gut. Traurig sind eigentlich nur die, die am 1. März Geburtstag haben. Denn sie müssen einen Tag länger auf ihre Geschenke warten.

Autor:

Katharina Steinhüser aus Dortmund-West

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