Hannibal II in Dortmund: 800 Mieter kurzfristig evakuiert

Rund 450 Wohnungen in Dortmund-Dorstfeld ließ die Stadt am Donnerstagabend evakuieren. Foto: Stadt Dortmund
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800 Menschen mussten heute Abend in Dortmund-Dorstfeld ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt hatte am Dienstag eklatante Brandschutzmängel im Hochhauskomplex Hannibal II festgestellt.

Planungsdezernent Ludger Wilde zu der schnellen Evakuierung: "In einer Begehung am vergangenen Dienstag, 19. September, mit Feuerwehr und Bauaufsicht hat sich herausgestellt, dass durch bauliche Veränderungen die Genehmigungen auf das Brandschutzkonzept verloren gegangen ist." Eine Tiefgarage ohne Brandschutz, nicht brandsichere Leerschächte und fehlende Rettungswege haben die kurzfristige Evakuierung nötig gemacht.Wilde dazu: "Die Schächte sind zum Beispiel nicht wie vorgeschrieben von den Wohnungen entkoppelt, so dass im Notfall in kürzester Zeit die Wohnungen zu verrauchen drohen. Dieser Zustand machte ein unmittelbares Handeln erforderlich. Es geht um Leib und Leben".

Busse brachten Mieter in Sporthalle

Das Ziel war eine geordnete Evakuierung, die gegen 19 Uhr begonnen hat. Die Mieter wurden in Bussen zur Helmut-Körnig-Halle gebracht, die als Notunterkunft dient. Sie können dort schlafen und werden mit Essen und Trinken versorgt. "Ab Morgen", erklärte der Planungsdezernent weiter, "wird für alle eine längerfristige Unterbringung gesucht." Die Mieter haben in den nächsten Tagen die Gelegenheit im Beisein von Feuerwehr und Ordnungsdienst auf ihr Hab und Gut zugreifen zu können.

Kinder haben am Freitag schulfrei

Die Schüler, die in dem Wohnkomplex leben, haben morgen schulfrei.Ab Montag werden Busse die Kinder von den neuen Unterkünften zur Schule bringen. Bereits am Freitag sollen 120 Menschen in anderen Wohnungen unterkommen, die mit Küche und Möbeln ausgestattet sind, twittert die Stadtverwaltung am Abend.

Wie lange der Umbau dauert, ist ungewiss

Da ein erheblicher Umbau nötig sein wird, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen, ist die Dauer der Maßnahme noch nicht abzusehen. Seitens der Stadt werden mehrere Hundert Beschäftigte im Einsatz sein.Der Besitzer der Immobile, Intown, war am Dienstag bei der Begehung anwesend. Die Stadt Dortmund hat dem Unternehmen die heutige Entscheidung mitgeteilt. Eine Reaktion darauf seitens des Immobilienunternehmens ist noch nicht bekannt.

Sozialamt informiert Anwohner zu Unterkünften

Ordnungsdezernetin Diane Jägers versicherte den Anwohnern noch am Abend, dass die Sicherheit im Wohnkomplex durch neue Schlösser, Versiegelung der Türen und einen Sicherheitsdienst gewährleistet würde.
Weitere Informationen erhalten die Mieter am Freitag, 22. September, an zwei Infopunkten des Sozialamtes. Diese Infopunkte befinden sich am Hannibal in Dorstfeld und im Notquartier Helmut-Körnig-Halle.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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