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Mario Götze im Interview nach dem 0:1 gegen Tottenham
Endlich wieder eine starke Leistung, aber zum „Wunder“ hat es gegen Tottenham am Ende nicht gereicht. Was der BVB aus der 0:1-Niederlage trotzdem Positives mitnehmen kann in den Kampf um die Meisterschaft, darüber spricht Mario Götze im Interview.
Mario Götze, minutenlang ist die Mannschaft trotz der Niederlage nach dem Abpfiff noch von den Fans gefeiert worden – ein schöner Moment?
Mario Götze: Das nehmen wir ganz sicher mit, aber das ist an diesem Abend auch das Einzige. Wir sind ausgeschieden aus der Champions League und das ist bitter. Mit Tottenham haben wir natürlich auch zu einem relativ frühen Zeitpunkt schon einen sehr, sehr guten Gegner erwischt. Wir haben es im Hinspiel nicht gut gemacht und haben uns deshalb überhaupt erst in diese schwierige Situation für das Rückspiel gebracht.
Aber der BVB darf mit seinem Auftritt und seiner Leistung zufrieden sein?
Wenn man gesehen hat, wieviel Energie in diesem Stadion war und wie wir die erste Halbzeit angegangen sind, dann das war schon sehr gut und auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Hätten wir in dieser Phase auch noch das Tor gemacht, dann könnten wir jetzt auch zufrieden sein. Das ist uns leider dieses Mal nicht gelungen, aber an diese Leistung müssen wir jetzt am Samstag in der Bundesliga unbedingt anknüpfen. Das wird wichtig werden!
Am Ende standen gegen Tottenham 21 Torschüsse zu Buche. Macht das auch Mut für das Spiel am Samstag gegen Stuttgart?
Es stimmt, dass wir gegen Tottenham sehr viele Torchancen herausgespielt haben. Aber das hatten wir auch beim 0:0 in Nürnberg oder bei der Niederlage in Augsburg. Vorne fehlen uns momentan die letzten Prozentpunkte. Wir sollten jetzt mit Blick auf Stuttgart auch nicht die falschen Schlüsse ziehen. Jedes Spiel ist anders.
Kurz vor Spielende hatte Paco noch eine große Chance zum Tor. Wäre das wichtig gewesen für den Kopf und die Psyche?
Der Knockout war schon ein wenig die 48. Minute, als wir das Gegentor zum 0:1 durch Harry Kane kassiert haben. Am Ende hätten wir uns natürlich noch gefreut, wenigstens ein Tor zu machen, damit es nicht wie verhext aussieht.
Der BVB hat sich aber auch nach dem Gegentor nie hängen lassen und immer weiter nach vorne gespielt.
Wir haben es schon noch versucht, aber es war dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr so zwingend und nicht mehr so druckvoll wie in der ersten Halbzeit. Aber das ist auch verständlich. Unser Glaube ist dann von Minute zu Minute immer ein bisschen mehr geschwunden. Wir haben noch alles reingeworfen und auch noch einmal offensiv gewechselt. Es war insgesamt sicher okay, aber es hätte für uns auch besser laufen können.
Der BVB hat mit einer anderen Systematik gespielt, Sie selbst kamen als Achter zum Einsatz. Kann das jetzt auch in der Bundesliga gegen tiefstehende Gegner ein Plan und eine Lösung sein?
Auf jeden Fall! Es war wichtig, zu sehen, dass wir das auch können und dass dies auch eine Möglichkeit für uns ist. Es gibt dem Trainer auch noch mehr Varianten und das ist das Entscheidende. Wie wir dann konkret spielen, das muss er jeweils entscheiden und das wird er sicher auch immer an den Gegner anpassen. Aber es kann auf jeden Fall ein wichtiger Baustein im Kampf um die Meisterschaft werden.
Kann es dem BVB im Kampf um die Schale jetzt auch helfen, dass man keine Mehrfachbelastung durch Pokal und Champions League mehr hat und sich ganz auf die Meisterschaft konzentrieren kann?
Das kann sich so oder so auswirken. In der Vorrunde waren wir es ja auch gewohnt, quasi jeden dritten Tag zu spielen mit Bundesliga, Pokal und Gruppenphase. Jetzt zum Ende der Saison hin kann es natürlich auch helfen, einen anderen Rhythmus zu haben, wenn die Kräfte etwas nachlassen. Aber wir sollten darüber nicht nachdenken, sondern uns auf unsere Spiele konzentrieren. Am Samstag kommt der VfB Stuttgart und das wird wieder ein ganz wichtiges Spiel.
Fotos: Stephan Schütze - Interview (KWe)
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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