"in" bedeutet nicht gleich "topaktuell"
Nicht, dass Sie mich falsch verstehen.
Ich bin ein leidenschaftlicher Fan des gepflegten Fußballsports - inklusive Dauerkarte auf der Hauptfantribüne des Teams meines Herzens, Auswendigkennen SÄMTLICHER Vereinslieder und Trikots mit allen Armlängen für jede Wetterlage.
Aber wenn ich etwas nicht leiden kann, dann Frauenfußball. Ich halte es da mit einem Herren, der kürzlich auf www.lokalkompass.de sagte: "Frauenfußball ist wie Polospielen auf Eseln". Toller Vergleich. Toll. Denn genau so ist es. Wenn die Mädchen aufs Tor schießen kann ich mich bis zum Einschlag (wo auch immer) noch ein Bier holen gehen. Oder besser einen Tee aus frischer Minze aufgießen - Bier ist mir für Frauenfußball fast zu schade.
Und dann diese ganze "in"-Rotze.
Schiedsrichterin.
Stürmerin.
Capitänin.
Torwartin.
Also ehrlich. TORWARTIN. Diese Bezeichnung hat doch nun wirklich einzig und allein Tim Wiese verdient. Selbst unser WM-Orakel-Tentakel-Paul - Aquarius habe ihn selig - wird in den "in"-Schmutz gezogen. Irgendwer in Nordrhein Westfalen stellt seine Schweinin - verzeihung - seine Sau "Wutz" als...ACHTUNG: OrakelIN zur Verfügung. So viel Schweinefleich kannn ich gar nicht essen, wie ich gerne kotzen möchte. Und überhaupt: Einer meiner meistgeschrienen Sätze bei den von mir besuchten Fußballspielen ist: "Schick ne!" (Das ist Ruhrpottslang für "Schick ihn" und meint so viel wie: "Spiel den Ball lang nach vorne, so dass dein Vereinskamerad dem Ball hinterherlaufen muss, ihn auch erreicht, ihn am Fuß führend trickreich in den gegnerischen Strafraum bringt und ihn dort bitte schön ins Tor zirkelt." Nur stark verkürzt eben.)
Wie soll das bitte bei den Frauen heißen? "Schick se!"????
Also wenn mich jemand so bezeichnet, wär ich beleidigt.
Oder sehe ich das falsch?
Autor:Gretchen Schaaf aus Dortmund-West |
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