Hummels zum Titelkampf mit Bayern: "Ich war schon nervöser...!"

Das Wahnsinnsspiel gegen Stuttgart mit dem 4:4-Endstand sorgt auch Tage später beim BVB noch für Gesprächsstoff. Dass der Vorsprung an der Tabellenspitze damit geschmolzen ist, stört aber kaum jemanden. Von Meisterflatter kann jedenfalls keine Rede sein, bekräftigt Mats Hummels.

Mats Hummels, Fußball-Deutschland diskutiert nach dem 4:4 gegen den VfB darüber, ob der BVB im Titelrennen jetzt nervös wird.
Hummels: Ich habe mich schon direkt gefreut auf die vielen Kommentare mit der Überschrift ‚Meisterflatter‘. Aber wir haben in der Rückrunde 29 von 33 Punkten geholt. Ganz ehrlich: Ich war schon mal nervöser! Wir sind immer noch drei Punkte vorne. Es gibt schlimmere Ausgangssituationen sechs Spieltage vor dem Saisonende.

Also haben Sie Spiel und Ergebnis gegen den VfB gut verkraftet?
Hummels: Wenn man in der Rückrunde ungeschlagen ist und drei Punkte vor den Bayern steht, ist die Welt spätestens am nächsten Tag wieder in Ordnung. Trotzdem haben wir zwei Punkte liegen lassen, weil wir in der 92. Minute noch mit 4:3 geführt haben. Wenn man uns nach dem Rückstand ein Unentschieden angeboten hätte, hätten wir es angenommen. So, wie es am Ende zustande gekommen ist, auf keinen Fall.

Wie konnte es sein, dass der BVB eine klare Führung hergeschenkt hat?
Hummels: Wir sind nach der 2:0-Führung zu locker und zu nachlässig geworden, weil wir dachten, das Spiel ist schon durch. Jedes Gegentor entsprang einem Fehler von uns.

Der BVB hatte auch wieder das Problem, dass er seine eigenen Chancen nicht genutzt hat...
Hummels: Das stimmt! Man hat aber allgemein nach der Führung gemerkt, dass wir sowohl defensiv als auch offensiv weniger gemacht haben. Wir sind zu passiv geworden. Wir haben auch unsere guten Konterchancen durch Unkonzentriertheit oft nicht zum Abschluss bringen können.

Aber man hat auch Moral bewiesen nach dem Rückstand.
Hummels: Nach dem Rückstand haben wir das abgeliefert, was den Fußball so schön macht. Es war ein unfassbares Feuerwerk mit Leidenschaft, Kampfgeist und Willen. Schade, dass wir uns dafür nicht belohnt haben. Aber wir haben die Lehre mitgenommen, dass wir auch nach einer 2:0-Führung nicht abschalten dürfen. Denn dann wird es gegen jeden Gegner in der Bundesliga schwer.