BVB-Verteidiger Schmelzer für Deutschland: "Jede Minute nutzen!"
Mit dem 3:0-Sieg des BVB über Nürnberg und einem dicken Lob von Jürgen Klopp im Gepäck ist Marcel Schmelzer zur deutschen Nationalmannschaft gefahren. Die trifft am Mittwochabend (5.3., 20.45 Uhr) im Testspiel auf Chile.
„Nürnbergs Drmic ist ein richtig starker Stürmer. Aber Schmelle hat ihn sozusagen aufgefressen.“ In der Leistung von Marcel Schmelzer sah Jürgen Klopp eine der Grundlagen für den klaren Erfolg über Nürnberg. Im Interview spricht der Außenverteidiger über die Partie, die Rückkehr des BVB auf Platz zwei und seine Ambitionen in der deutschen Nationalelf.
Marcel Schmelzer, mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Länderspiel gegen Chile?
Schmelzer: Es ist ein Test. Viele, die eingeladen sind, werden auch ihre Einsatzzeiten bekommen. Und dann muss jeder die Minuten, die er bekommt, nutzen. Es gibt schließlich nur noch dieses eine Länderspiel vor der WM-Nominierung. Ich denke, dass ich selbst eine Halbzeit lang spielen werde. Sollte es länger werden, wäre es natürlich auch super.
Wie schätzen Sie die Situation der deutschen Nationalelf ein? Jogi Löw hat beklagt, dass eine ganze Reihe der Leistungsträger nicht ihren Rhythmus haben.
Schmelzer: Wenn man die potentiellen Nationalspieler durchgeht, dann gibt es sehr viele, die entweder länger verletzt waren oder zum Teil sogar noch verletzt sind. Einige werden in den nächsten Wochen noch zurückkommen. Bei anderen wird es aufgrund der Schwere der Verletzung sicherlich bis zur WM schwierig. Aber wir haben eine Reihe an Spielern, die ganz sicher das Potenzial mitbringen, dafür in den Kader zu rutschen.
Wie sieht es mit Ihrem eigenen Rhythmus aus?
Schmelzer: Zu Beginn der Vorbereitung und in den ersten Spielen habe ich noch gemerkt, dass ich zwar fit bin, aber eben noch nicht im Rhythmus. Der kommt jetzt langsam wieder, wenn wir alle drei Tage ein Spiel haben. Nur das bringt dich wirklich weiter.
Gegen Nürnberg haben Sie defensiv nichts anbrennen lassen, waren aber offensiv etwas verhalten.
Schmelzer: Josip Drmic ist immer vorne stehen geblieben. Wäre ich bei unseren Angriffen zu oft mitgegangen, wäre das zu riskant gewesen. Da mussten wir aufpassen und ich musste meine Vorstöße in diesem Spiel dosieren. Aber vielleicht klappt es ja demnächst sogar mal wieder mit einem Tor aus der Distanz. Es wäre cool, wenn mal ein Schuss hinein gehen würde. Ich werde es auf jeden Fall weiter versuchen.
Sie haben auf der linken Seite auffallend gut mit Kevin Großkreutz harmoniert.
Schmelzer: Ich fühle mich auf der Seite mit Kevin genauso wohl wie sonst mit Marco Reus auch. Dass wir uns gut verstehen, ist ja ganz klar. Wir haben drei Jahre hintereinander gespielt und kennen uns gut. Und wenn wir mal zusammen spielen, dann ist es meistens auch ganz erfolgreich. Aber wir haben gegen Nürnberg insgesamt als Mannschaft gut gestanden und waren vor allem defensiv sehr kompakt.
Sind Sie erleichtert, dass der BVB endlich wieder auf dem zweiten Tabellenplatz steht?
Schmelzer: Eigentlich wollten wir das schon in Hamburg schaffen. Da sind wir allerdings viel zu schlecht aufgetreten. Aber Platz zwei war ganz klar unser Ziel. Dieser Spieltag lief ganz gut für uns – wir haben unser Spiel gewonnen, die anderen Mannschaften sind gestrauchelt. Darauf haben wir gewartet. Wir müssen unsere Spiele weiter gewinnen, dann werden wir am Ende auch Zweiter!
Wie groß ist Ihre Zuversicht, dass die Mannschaft diese Konstanz auch an den Tag legen wird?
Schmelzer: Eigentlich haben wir in der Rückrunde bislang nur in Hamburg so desolat gespielt. Das darf natürlich nicht passieren. Aber ich halte das für einen Ausrutscher. Und wir werden sicher daran arbeiten, dass uns so etwas nicht noch einmal passiert.
(KWe)
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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