Revierpark Wischlingen wird für sechs Millionen Euro modernisiert
Natur zum Erleben
Von Dietmar Nolte
In diesem Herbst startet ein Projekt, das den Revierpark Wischlingen in den nächsten Jahren noch mehr in Mittelpunkt als grüne Oase im Dortmunder Westen rücken wird – und das auf teils spektakuläre Weise. Für das neue Motto „Park erleben – Natur erleben“ investiert der Regionalverband Ruhr rund sechs Millionen Euro. Umwelt und Bildung spielen dabei eine zentrale Rolle.
Ein Schwimmsteg samt Fenstern, die Einblicke in die Unterwasserwelt bieten, ein naturnah umgestalteter Wasserspielplatz, ein „grünes Zimmer“ mit Naturmöbeln, dazu kleine Biotope für allerlei Insekten und Pflanzen – es sind große Pläne, die der Regionalverband Ruhr für den Revierpark in Wischlingen hat. Ein Erlebnispfad quer durch den Park, ein sogenannter Naturloop, soll die Stationen miteinander verbinden und Jung und Alt gleichermaßen dazu einladen, sich spielerisch mit dem Thema Natur auseinanderzusetzen.
Unterwasserwelt beobachten
Die Natur erlebbar und zu erfahrbar zu machen, steht im Mittelpunkt der ehrgeizigen Planungen. Biotope, Ökologie, Biodiversität – Fachbegriffe durch interaktive Stationen selbst mit allen Sinnen erkunden und spielerisch erfahren, so sieht in Wischlingen der Ansatz zur Umweltbildung aus.
Dabei kann die Natur manchmal aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet werden. So wie bei einem Gang über den neuen Schwimmsteg, der zu einer der neuen Hauptattraktionen zählt: Der Teicharm im westlichen Bereich des großen Sees wird entschlammt und der Uferbereich neu gestaltet. In einen schwimmenden Steg werden „Schaufenster“, sogenannte Aquascope, eingelassen, die bis ins Wasser hineinragen. Parkbesucher können so die Unterwasserwelt beobachten und kommen Tieren wie Fischen und Molchen sowie den Wasserpflanzen im Teich näher.
Mit Wasser spielen
Neugestaltet und naturnah umgebaut wird der Wasserspielplatz im Park. Ein neuer Bachlauf soll sich an Fontänen und Pumpen, Stauklappen und Schaufelrädern, Wasserflutern und Matschbecken vorbeischlängeln. Wer seine Muskelkraft einsetzt, kann Menge und damit Kraft des Wassers beeinflussen. Naturerkundung und Lerneffekt trifft so auf Spiel und Spaß – Erfrischung an warmen Tagen inklusive.
Blühwiesen am Erlebnispfadar
Neben Schwimmsteg und Wasserspielplatz soll es eine ganze Reihe weiterer Stationen des Naturloops geben – 14 sind insgesamt geplant. Dazu zählen etwa verschiedene artenreiche Kleinbiotope. Beete, Totholz und Steine bieten hier Pflanzen, Insekten und allerlei Kleintieren ein Zuhause. An anderer Stelle wartet eine Blühwiese mit Obstbäumen und Gehölzen.
Auf einer Waldlichtung soll nach den Plänen des Regionalverbandes Ruhr ein sogenanntes „Grünes Zimmer“ entstehen. Kinder sind hier zum Forschen und Entdecken eingeladen und können kleinen Experimente ausprobieren. Zugleich ist Gelegenheit zum Ausruhen und Entspannen. Möbel aus Naturmaterialein laden zum Picknick ein.
Barrierearmes Wegenetz
Bereits vorhandene Attraktionen und Angebote im Revierpark wie der Bootsverleih, die Eishalle oder der Discgolf-Parcours bleiben erhalten. Auf der Liste der Sanierungen steht hingegen das Wegenetz des Parks, das barrierearm neu hergerichtet wird, sowie die Beleuchtung, die künftig komplett aus LEDs besteht. Auch der Haupteingangsbereich soll sich künftig in neuer Optik präsentieren. Begrüßt werden Besucher in Wischlingen dann durch ein überdimensionales, rund viereinhalb Meter große „R“, das als einheitliches Logo aller Revierparks auch alle Eingangsbereiche quasi als neue Landmarke schmücken soll. Eine neue Hauptachse wird zudem sowohl Fußgänger als auch Radfahrer sicher von der Zufahrt Höfkerstraße mitten über den Parkplatz leiten.
Im Herbst beginnen die Arbeiten
Die Modernisierungsarbeiten für das Großprojekt starten in diesem Herbst mit Rodungsarbeiten und Gehölzpflanzungen. Ursprünglich sollten diese Arbeiten bereits im Frühjahr durchgeführt werden. Der RVR hatte sich dann aber während des Lockdowns entschieden, den Park komplett offen zu halten. Baubeginn für die größeren Maßnahmen wie den Schwimmsteg ist nun Anfang 2022; dann werden auch Teile des Parks geschlossen. Ende 2022 sollen die Arbeiten im Idealfall abgeschlossen sein. Der Blick aus der Vogelperspektive ins grüne Wischlingen: Im Vordergrund sieht man den Revierpark, an den sich direkt das Naturschutzgebiet Hallerey anschließt. Foto: Schütze
Hintergrund
- Der Regionalverband Ruhr (RVR) ist neben dem Revierpark Wischligen an weiteren vier Parks beteiligt: Mattlerbusch (Duisburg), Vonderort (Oberhausen), Nienhausen (Gelsenkirchen) und Gysenberg (Herne).
- Unter dem Motto „Zukunft und Heimat: Revierparks 2020“ hat der RVR ein Modernisierungs- und Revitalisierungsprogramm für seine Parks aufgelegt, die nachhaltig, umweltgerecht und trendbewusst ausgebaut werden.
- Ziel ist ein erlebnisreiches Begegnungs-, Bildungs- und Spielangebot für alle Menschen in einer artenreichen Natur.
- Aus Eigen- und Landesmitteln sowie EU-Mitteln werden in einem ersten Schritt rund 28 Millionen Euro investiert, um die Revierparks fit zu machen für die Zukunft.
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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