Dortmunds größtes Kochbuch
Es hat imposante Maße. Aufgeschlagen ist „Schmektafilde“ fast 75 Zentimeter hoch und über einen Meter breit. Damit ist das Werk wahrscheinlich Dortmunds größtes Kochbuch. Verfasst haben es 15 Mädchen aus der Jugendfreizeitstätte KESS in Westerfilde.
Im Rahmen des Projektes „Weibliche Sozialräume - Mädchen von heute“ haben die Acht- bis 18-Jährigen zwei Monate lang Rezepte gesammelt, ausprobiert und aufgeschrieben. So international wie die Gruppe ist auch das Kochbuch. Es gibt Vorspeisen, Hauptgerichte und Süßes aus Serbien und Kasachstan, Russland und England, der Türkei und Deutschland. Handgeschriebene Rezepte, praktische Zubereitungstipps und viele Fotos machen Appetit auf Schafskäseröllchen und Sarma, Babuko, Blines und Scones.
„Speisen und Musik prägen die Kultur eines Landes; über das gemeinsame Kochen und Zubereiten findet auf einfache Weise ein anregender und informativer Austausch statt“, erklärt Fachreferentin Sonja Carstens vom Jugendamt Dortmund, die das Projekt initiiert hat. „Wir haben häufig festgestellt, dass es in verschiedenen Ländern die gleichen Rezepte mit gibt“, nennt Sarah Schmitt ein Beispiel. Die Studentin hat die Mädchen gemeinsam mit Pinar Iflazoglu betreut und freut sich darüber, dass sie so kontinuierlich teilgenommen haben.
Denn selbstverständlich hat das gemeinsame Schnippeln und Rühren, Kochen und Backen den Kindern, Teens und Jugendlichen viel Spaß gemacht. „Besonders gut hat mir gefallen, dass immer unterschiedliche Mädchen gekommen sind“, sagt Nicole aus Westerfilde, die mit ihren 18 Jahren schon kräftig mitgeholfen hat.
Viel Beifall für „Schmektafilde“ gab es schon von der Bezirksvertretung (BV) Mengede. Bezirksbürgermeister Bruno Wisbar sowie Werner Locker und Isabella Knappmann würdigten den Einsatz der jungen Kochbuch-Autorinnen mit einem Blumengeschenk. „Das ist Integration auf spielerische Art und Weise“, betonte der Bezirksbürgermeister und wünschte sich, dass das Projekt fortgesetzt werden könne. Jetzt sind die Mädchen erst einmal in die BV eingeladen. In einer der nächsten Sitzungen sollen sie ihr Kochbuch vorstellen und vielleicht das eine oder andere Rezept verraten.
Wer nicht so lange warten möchte, kann das liebevoll gestaltete Unikat natürlich auch im KESS ansehen. Die Jugendfreizeitstätte an der Wenemarstraße 15 ist von Dienstag bis Donnerstag von 15 und 21 Uhr geöffnet.
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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