Wohngebiet oder Supermarkt: Was wird aus dem Urania-Sportplatz?
Der Sportplatz an der Ursulastraße ist in wenigen Wochen Geschichte. Die Mehrheit in der Bezirksvertretung will dort Wohnungen und eine Kindertagesstätte bauen. Die Grünen wollen einen Supermarkt ansiedeln – und finden Unterstützung bei einer überparteilichen Initiative.
Der Name ist Programm: „Einkaufen in Holte“ heißt die Initiative, die sich am Mittwoch (8.5., 19 Uhr) erstmals im ev. Martin-Luther-King-Haus an der Holtestraße trifft. Wie groß der Rückhalt der Gruppe in der örtlichen Bevölkerung ist, steht dahin. Ebenso ihre Erfolgschancen. Denn die Bezirksvertretung Lütgendortmund hat ihre Entscheidung schon getroffen. Die große Mehrheit plädierte jüngst in nichtöffentlicher Sitzung dafür, das Gelände für Wohnungsbau und eine Kindertagesstätte zu nutzen. Das Stadtteilparlament folgte damit einem Vorschlag der Verwaltung und konterkarierte einen nur vier Wochen alten Beschluss aus der März-Sitzung.
Damals hatte die Bezirksvertretung einstimmig beschlossen, eine Bürgerversammlung einzuberufen, bei der über die künftige Nutzung des bald freiwerdenden Sportplatzgeländes diskutiert werden sollte. Ergebnisoffen.
Auch über den Vorschlag der Grünen, auf dem ehemaligen Sportplatz einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln. Diese Bürgerversammlung ist nun eigentlich überflüssig geworden.
Der Planungsausschuss hat unterdessen seine Entscheidung vertagt und will sich erst im Juni abschließend mit dem Thema befassen.
Für den Vorschlag Wohnungsbau spricht aus Sicht der Verwaltung, dass beim Verkauf des Sportplatzgeländes höhere Erlöse winken. Gleichzeitig könnte hier eine Kindertagesstätte gebaut werden, die im Raum Lütgendortmund dringend gebraucht wird, um den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinstkinder zu decken. Außerdem lockt die Verwaltung mit einem „Zückerli“: Aus dem Verkaufserlös soll auch ein Vereinsheim für den SV Urania an dessen neuer Wirkungsstätte an der Evastraße finanziert werden.
Die Grünen plädieren hingegen für die Ansiedlung eines Supermarktes, der nach ihren Vorstellungen ca. 1000 qm Verkaufsfläche haben sollte. Bisher fehlt im Bereich Holte eine solche Einkaufsmöglichkeit. Argumente dafür die Supermarkt-Lösung lieferte die Verwaltung selbst. Das „Integrierte Stadtbezirks-Entwicklungskonzept“ für Lütgendortmund stellte 2007 fest, dass in Sachen Nahversorgung die „Quartiere Holte und Westrich unterversorgt“ seien und deshalb nach Möglichkeiten gesucht werden müsse, eine „flächendeckende Versorgung zu gewährleisten“. Die Nutzung des Sportplatz-Geländes bietet aus Sicht der Grünen „die wahrscheinlich einmalige Chance“, eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. (ame)
Autor:Andreas Meier aus Dortmund-West |
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