TÜV-Arreal in Kirchlinde: Der SPD dauert es zu lange

Handel, Gewerbe, Wohnen und Freizeit– diese Vision soll einmal die Zukunft des TÜV-Arreals mitten in Kirchlinde sein. Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Huckarde begleitet die Planungen mit deutlicher Skepsis – und sieht sich darin jetzt bestätigt.

In der Sitzung des Stadtteilparlaments lag die Antwort von Planungsdezernent Martin Lürwer auf einen umfangreichen und kritischen Fragenkatalog der SPD vor. Und die war alles andere als zufrieden. „Ein Hauch von Nichts“, seien die Lürwer-Antworten, kommentierte SPD-Fraktionschef Stefan Keller. Zwar werde jede Frage beantwortet. Aber: „Es wird nichts gesagt.“
In der Tat ist noch vieles offen , was die Zukunft des ehemaligen Zechengeländes angeht. Sicher ist: TÜV Nord als derzeitiger Eigentümer will das weitläufige Arreal veräußern. Offen ist derzeit, wer der Investor sein könnte, welche Pläne dieser hat – und was überhaupt mit Blick auf mögliche Altlasten machbar ist auf dem Gelände.

Geringe Einflussmöglichkeiten

Die Einflussmöglichkeiten der Stadt seien jedenfalls begrenzt, erklärte Bezirksbürgermeister Harald Hudy. „Solange kein Planrecht für das Gelände besteht, kann ein Investor im Prinzip machen, was er will.“ Die Stadt und die örtliche Politik könnten dem Investor allenfalls Vorschläge machen. Die Alternative wäre, dass die Stadt selbst das Gelände übernimmt und sich um die Entwicklung kümmert. „Ich fürchte aber, dass die Stadt dafür kein Geld hat“, meinte Hudy.

Gespräch mit dem TÜV suchen

Für die CDU warb Peter Spineux um Geduld. So ein Projekt lasse sich eben nicht „in zwei Tagen realisieren“. Man müsse Druck auf die Verwaltung ausüben, um die Planungen voranzutreiben. „Wir sollten aber auch das Gespräch mit TÜV Nord suchen, um Genaueres über dessen Pläne zu erfahren.“

Ob die SPD-Fraktion so viel Geduld aufbringen will, steht dahin . „In den Sommerferien werden wir die Karten legen“, kündigte Keller an. Und dann könnte auch ein alter SPD-Favorit die Rückkehr auf die politische Tagesordnung feiern. Stefan Keller: „Die Pläne für einen Discounter am Bärenbruch liegen immer noch in der Schublade.“