SPD baut Vorsprung im Westen aus - Katastrophale Wahlbeteiligung
Die SPD ist als eindeutiger Sieger aus den Wiederholungswahlen für Rat und Bezirksvertetungen hervorgegangen. Verlierer sind CDU, FDP - und die Demokratie.
Die Wahlbeteiligung erreichte den befürchteten Minusrekord. Nicht einmal jeder dritte Dortmunder machte von seinem Wahlrecht Gebrauch. So wenige waren es noch nie. „Ein Katastrophe“, waren sich die Politiker aller Couleur einig. Zumal es in einzelnen Stadtbezirken noch trauriger aussah. In Mengede ging nur 26,5 Prozent wählen, auch in Lütgendortmund und Huckarde waren es kaum mehr.
Als eindeutiger Sieger ging die SPD aus den Wahlen hervor. 43,7 Prozent waren es am Ende auf Ratsebene. „Ein grandioses Ergebnis“, jubelte der inzwischen wiedergewählte SPD-Fraktionschef Ernst Prüsse. 5,9 Prozent plus, damit hatte auch der langgediente Polit-Recke aus Lütgendortmund nicht gerechnet.
Kopfschütteln dagegen bei CDU und FDP. Sie wollten mit den Schlagwörter „Wahlbetrug“ und „Haushaltslüge“ punkten. Jedoch kam die Botschaft beim Wahlvolk nicht an: Die CDU verlor 1,5 Prozent und kam auf 27,2 Prozent. FDP verlor dramatisch und kam nur auf 2,6 Prozent, vor drei Jahren waren es noch 6,3 Prozent.
Als Wahlsieger durften sich auch die Grünen fühlen. Sie erreichten 17,2 Prozent (+1,8%). Ein Rekord-Ergebnis.
Absolute SPD-Mehrheit
in Huckarde
Der stadtweite Trend bestätigte sich auch bei den Wahlen zu den Bezirksvertretungen. Strahlende Gesichter zeigten vor allem die Huckarder Genossen. Hier legte die SPD gar um 9,88 Prozent zu und kletterte auf 55,3 Prozent. Ganz klar, dass sich der Einsatz der SPD für den Erhalt des Stadtbezirks hier niederschlug. Künftig stellt die SPD elf Bezirksvertreter und verfügt damit über die absolute Mehrheit.
Die CDU verliert 3,1 Prozent (21,2%, 4 Sitze), die Grünen bleiben stabil (11,9%, 2 Sitze) und die Linke verliert die Hälfte ihres Stimmanteils (3,3%, 1 Sitz). FDP und DUW sind künftig in der Bezirksvertretung Huckarde nicht mehr vertreten.
Mengeder Grüne
holen drittes Mandat
Kräftig zugelegt - und dennoch die absolute Mehrheit knapp verfehlt. Die SPD kam im Stadtbezirk Mengede auf 49,2 Prozent (plus 5,6%), verfügt aber mit 9 von 19 Sitzen im Stadtteilparlament weiterhin nicht über die absolute Mehrheit. Die Grünen, bis dato SPD-Partner, verbesserten sich ebenfalls deutlich. 15,2 Prozent wählten Grün, ein Plus von 3,6 Prozent. Damit stellen die Grünen künftig drei Bezirksvertreter. Die CDU erreichte 23,5% (-1,9%) und verfügt weiterhin über fünf Bezirksvertreter. Je einen Vertreter stellen Linke (3,7%, -2,7%) und NPD (3,6%,-2,2%). FDP und DVU sind nicht mehr im Stadtteilparlament vertreten.
In Lütgendortmund stellt
die SPD neun Vertreter
Im stadtweiten Trend bewegten sich die Wähler im Stadtbezirk Lütgendortmund. Die SPD verbesserte sich um 5,4 Prozent auf 47,8 Prozent. Ein starkes Ergebnis legten die Grünen hin, die 2,9 Prozent zulegten und auf 16,2 Prozent kamen.
Die SPD stellt im neuen Parlament neun Bezirksvertreter (bisher acht), der bisherige Partner Grüne bleibt bei drei Sitzen. Die CDU kommt auf 23,6% (-1,9%) und stellt weiterhin fünf Vertreter. Jeweils einen Vertreter stellen Bürgerliste (3,1%,-0,4%) und Linke (2,9%,-2,3%). Auch in Lütgendortmund verlor die FDP ihren Sitz in der Bezirksvertretung.
I-West: Grüne legen in
ihrer Hochburg zu
Der Bezirk Innenstadt-West, zu dem auch Dorstfeld gehört, bleibt die Hochburg der Grünen in Dortmund. 30,1% stimmten für sie, noch einmal 4,6 Prozent mehr als vor drei Jahren. Stärkste Partei bleibt die SPD, die 37,6% der Stimmen holte (+3,3%). Die CDU kommt auf 20,0%, ein Minus von 2,2 Prozentpunkten. Die bisherige grün-schwarze Koalition verfügt über zehn Sitze und könnte erneut den Grünen Friedrich Fuß zum Bezirksbürgermeister machen.
Autor:Andreas Meier aus Dortmund-West |
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